Financière de l'Echiquier: Optimistischer Ausblick 2014

Keine neue Eurokrise und keine Deflation – der EZB sei Dank. Europa bleibt attraktiv für Aktieninvestments – Kapitalzufluss hält an. Bondstrategie: Corporates, kurze Duration und High Yields.

02.12.2013 | 10:14 Uhr

Es waren die Sommer- und Herbstmonate der umgedrehten Vorzeichen. Trotz vieler negativer Nachrichten von Syrien-Krise über die Währungen der Schwellenländer bis hin zu US-Budget-Problemen entwickelten sich die Märkte positiv. So legte der Euro Stoxx 50 in diesem Jahr um ca. 22 Prozent zu, und im innenpolitisch aufgewühlten Frankreich stieg der CAC 40 ebenfalls um über 20 Prozent. Der S&P 500 stellt seit April regelmäßig neue Rekorde auf und notiert derzeit über 1.800 Punkten – ebenso wie der DAX mit zuletzt um 9.400 Punkten. Das Kursfeuerwerk an den Börsen wurde im Herbst begleitet von einer Rückkehr der Volumina in weiten Teilen Europas. Gerade Value-Investoren profitierten von dieser „paradoxen“ Situation: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis vom Stoxx Europe 600 liegt mit 14 unter dem S&P 500 mit 17 und bietet somit immer noch genügend Chancen bei gut geführten, ertragreichen Unternehmen in Europa.

Der positive Trend sollte sich 2014 fortsetzen. Wir erwarten für die Eurozone ein langsames Wachstum von 0,8 Prozent (Gesamteuropa 1,3 Prozent) und kein erneutes Aufflackern der Eurokrise – der EZB sei Dank. Da die europäischen Währungshüter nicht den „Tapering“-Ankündigungen der Fed folgen und die Zinsen weiterhin niedrig halten dürften, wird die Stimmung an den Märkten im nächsten Jahr ebenso günstig bleiben wie die Refinanzierungskosten für europäische Unternehmen. Dennoch gehen wir davon aus, dass sich in Europa auf Sicht der nächsten fünf bis zehn Jahre kein steiles, sondern nur ein langsames, stetiges Wachstum abzeichnen wird.

„Whatever it takes“: Europa ist nicht Japan – Politik bleibt jedoch Unsicherheitsfaktor

So mancher Augur malt schlimmste Deflationsszenarien an die Wand, wonach Europa das neue Japan sei. Richtig ist: Ein antiinflationäres Umfeld wird uns durch das ganze Jahr 2014 tragen, Deflation ist jedoch nicht zu befürchten. Mario Draghis berühmt-berüchtigtes „Whatever it takes“ ist keine leere Worthülse, sondern klare Richtschnur für alle Marktakteure. Insofern werden wir nicht vor Regalen voller nicht verkaufter Waren stehen, und die im Überfluss vorhandene Liquidität wird weiterhin in Aktien fließen. Das positive ökonomische Umfeld dürfte ein Anziehen der M&ATranskationen und dadurch zusätzliche Impulse für die Märkte bewirken.

Der vollständige Jahresausblick im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: