ING: Positive Aussichten für europäische Aktien und Substanzwerte 2014

Die Peripherie blieb zum Jahreswechsel erneut hinter Kerneuropa zurück, die zyklischen Sektoren büßten ihre Spitzenposition ein und Aktien aus der Eurozone konnten sich nicht mehr länger gegenüber US-Titeln behaupten.

13.01.2014 | 14:04 Uhr

Nicolas Simar, Leiter der Equity Value Boutique bei ING IM, erklärte dazu: „In den vergangenen fünf Jahren wurden Wachstumsprämien auf Qualitätswerte gezahlt; zugleich stieg die Gewichtung konjunkturunabhängiger Titel innerhalb des Segments Wachstumswerte. Schlüsselt man die Sektoren nach Substanz- und Wachstumswerten auf, so wird deutlich, dass in diesem Zeitraum die Bereiche Lebensmittel und Getränke, Healthcare sowie Freizeit- & Haushaltsgüter dominiert haben. Dabei handelt es sich um konjunkturunabhängige Sektoren mit niedrigen, stabilen Wachstumsraten, die dadurch von einer – wenn auch nur leichten – Erholung in Europa negativ betroffen wären.“

ING IM geht davon aus, dass sich in Europa mit steigenden Anleiherenditen die Umschichtung aus qualitativ hochwertigen Wachstumstiteln hin zu Substanzwerten fortsetzen wird, denn hochwertige Wachstumsunternehmen notieren auch nach fünf Jahren Re-Rating im Verhältnis zu Substanzwerten immer noch mit extrem hohen Bewertungsaufschlägen.

Gleichzeitig erwartet ING IM einen gewissen Druck auf die Gewinnprognosen. Nach Einschätzung des Vermögensverwaltungshauses bleiben gerade Unternehmen in Sektoren wie Konsummassengüter, Gebrauchsgüter und Healthcare bei steigenden Zinsen hinter dem Markt zurück, da ihre Aktienduration im Vergleich zu Substanzwerten erheblich höher liegt. Außerdem sind diese Unternehmen in der Regel stark gegenüber den Volkswirtschaften der Emerging Markets exponiert, die wiederum als Erste von einem Anstieg der Renditen auf US-Anleihen betroffen sind, wie in der ersten Hälfte von 2013 zu beobachten war.

Nicolas Simar weiter: „Steigende Anleiherenditen begünstigen zudem Titel mit hohen Dividendenrenditen. Europäische Aktien mit hohen Dividendenrenditen weisen eine kurze Duration auf und hängen stärker von der Binnenwirtschaft ab als hochwertige Wachstumstitel. Zudem bleiben Aktien mit niedrigen Dividendenrenditen bei steigenden Anleiherenditen tendenziell hinter ihren dividendenrenditestarken Pendants zurück. Es sind vor allem Banken, Versicherungsgesellschaften, Energieunternehmen, Versorger sowie Unternehmen im Grundstoffstoffsektor und der Bauindustrie, die dauerhaft hohe Dividendenrenditen aufweisen.“

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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