Mit Blick auf das bevorstehende Kapitalmarktjahr 2025 sieht Metzler Asset Management „eine solide Basis mit wenig Raum für Enttäuschungen“. Die Weltwirtschaft befinde sich auf einem stabilen Wachstumskurs.
12.12.2024 | 09:34 Uhr
Die Weltwirtschaft befinde sich auf einem stabilen Wachstumskurs. „Nach einer realen Wachstumsrate von rund drei Prozent in diesem Jahr rechnen wir für das Jahr 2025 mit einer ähnlich positiven Dynamik“, sagt Oliver Schmidt, Chief Investment Officer (CIO) von Metzler Asset Management. In den USA könne sich das Wachstum zwar etwas verlangsamen, jedoch blieben die Rahmenbedingungen für die Unternehmen positiv. „In Europa ist mit einer gegenüber 2024 erhöhten wirtschaftlichen Dynamik zu rechnen.“ Hier prognostiziert Metzler Asset Management für 2025 1,5 Prozent Wachstum, nach 0,8 Prozent 2024. Von China erwarten die Experten kaum zusätzliche Impulse für die Weltwirtschaft.
Die Aussicht auf ein robustes Wirtschaftswachstum ist nach Ansicht des CIO grundsätzlich eine gute Voraussetzung für ein positives Kapitalmarktjahr 2025. „Zusätzlich dürften sich die Finanzierungsbedingungen weiter verbessern, da die sich abschwächende Inflation den Notenbanken Spielraum für weitere Leitzinssenkungen gibt.“ Metzler Asset Management kalkuliert für 2025 mit einer globalen Inflation von im Schnitt 3,0 Prozent – weniger als der Konsens der regelmäßig von Bloomberg befragten Ökonomen, der bei 3,4 Prozent liegt. Im Umkehrschluss erwartet das Haus für das Jahr 2025 höhere Leitzinsen als der Konsens: für die Eurozone 2,65 Prozent (Konsens: 2,15 Prozent) und für die USA 4,5 Prozent (Konsens: 3,3 Prozent).
Angesichts dessen geht Metzler Asset Management bei seinen aktiv-diskretionär verwalteten Multi-Asset-Portfolios mit einer leichten Übergewichtung von Aktien ins neue Jahr. Im Sommer waren Aktien dort noch leicht untergewichtet gewesen, im Herbst hatten die Experten sie auf ein neutrales Niveau heraufgestuft. Nun ist die Quote nochmals leicht gestiegen. CIO Oliver Schmidt begründet dies mit den Marktbewegungen in Folge des US-Wahlergebnisses, das zu einer moderaten Übergewichtung von Aktien geführt habe. Von einem Rebalancing sehen die Experten aktuell ab.
„So profitieren US-Aktien von der ohnehin gut laufenden US-Wirtschaft und der Erwartung auf eine Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen unter einer Trump-Administration“, begründet Schmidt.
Europäische Nebenwerte seien im Vergleich zu ihrer historischen Bewertung sehr attraktiv. Insgesamt ist Schmidt zuversichtlich, dass sich der Aufschwung an den Aktienbörsen, der 2024 von einigen wenigen Einzelwerten bzw. Sektoren getragen wurde, 2025 endlich verbreitert. „Wir sehen hier zunehmend Chancen, insbesondere im Kontext einer möglichen zyklischen Erholung.“
Gold und Dollar-Positionen hat Metzler Asset Management aktuell ebenfalls leicht übergewichtet. CIO Schmidt dies ebenso wie bei Aktien mit den Marktbewegungen infolge des US-Wahlergebnisses, und auch hier behalten die Experten die dadurch erhöhte Position bei. „Der Goldpreis profitiert von einer strukturell höheren Nachfrage der Zentralbanken großer Schwellenländer, die ihre Währungsreserven angesichts internationaler Sanktionen gegen Russland diversifizieren“, begründet Schmidt. „Beide Effekte stärken auch den US-Dollar.“
Unternehmensanleihen seien aufgrund ihrer attraktiven Verzinsung auch 2025 interessant. „Weiter sinkende Risikoaufschläge gegenüber ausfallsicheren Staatsanleihen erwarten wir jedoch nicht“, sagt der CIO. Der Fokus solle auf Unternehmensanleihen von Emittenten hoher Qualität liegen. Das gelte auch für Anleihen von Finanzinstituten, bei denen die Experten Senior Preferred- gegenüber Non-Preferred-Anleihen bevorzugen. „Chancen sehen wir zudem bei europäischen Emittenten aus dem Wohn- und Logistikimmobilienmarkt. Beide Segmente profitieren von einer hohen Nachfrage bei geringem Angebot.“
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