Obwohl das primäre Ziel der Geldpolitik die Preisstabilität ist, haben die Zinsentscheidungen der Notenbanken auch einen großen Einfluss auf die Zinslast der Staaten und damit indirekt auf die Fiskalpolitik. Momentan zeigt sich ein heterogenes Bild.
17.03.2025 | 06:55 Uhr
In Japan sind trotz der hohen Staatsverschuldung die Netto-Zinszahlungen im Verhältnis zu den Staatseinnahmen extrem niedrig. Leitzinserhöhungen der japanischen Zentralbank würden also vorerst keine größeren Probleme verursachen. Auch für die Eurozone ist die Zinslast der Staaten unkritisch, wenngleich einige Länder größere Sparanstrengungen unternehmen sollten. In den USA dagegen werden die hohen Leitzinsen langsam zu einem Problem. Insgesamt zeigt sich dort ein äußerst schwieriges Umfeld für die US-Notenbank: Die konjunkturelle Abschwächung erfordert Leitzinssenkungen, während die zunehmende Inflationsdynamik für Leitzinserhöhungen spricht. Die Zinspolitik dürfte in den USA somit zu einem Belastungsfaktor für die Staatsfinanzen werden.
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