Metzler: Gute Stimmung trotz schwachem Wachstum?

Divergenz zwischen Wirtschaftswachstum und Geschäftsklimaindizes im ersten Quartal. Enttäuschendes Wirtschaftswachstum in der Eurozone.

16.05.2014 | 13:16 Uhr

Sowohl in den USA als auch in der Eurozone enttäuschte das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal merklich, obwohl die Geschäftsklimaindizes in beiden Regionen seit Jahresanfang eigentlich ein sehr positives Wachstumsumfeld signalisieren. In der Vergangenheit lieferten die Geschäftsklimaindizes zumeist ein deutlich zuverlässigeres Bild der Konjunkturdynamik als die BIP-Daten. In der Folge wurde daher oft das Wirtschaftswachstum sukzessive nach oben revidiert, oder es kam zu konjunkturellen Aufholeffekten im folgenden Quartal. 

Naturgemäß wird sich nach den schwachen BIP-Zahlen in der Eurozone im ersten Quartal der Fokus verstärkt auf die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone (Donnerstag) und den ifo-Index (Freitag) richten. Das in der vergangenen Woche behandelte Anspringen des Kreditzyklus in der Eurozone spricht dafür, dass sich die Geschäftsklimaindizes in der Eurozone im Mai auf den hohen Niveaus vom April gehalten haben dürften.   

Risikofaktor Europawahl 

Die Umfragen in vielen europäischen Ländern zeigen, dass die Europawahlen am 25. Mai zu einer Denkzettelwahl werden könnten. In vielen Ländern dürften radikale Parteien deutliche Zugewinne erhalten. Das Risiko für die Finanzmärkte ist, dass die Wahlergebnisse der Europawahl gegenwärtige Regierungen schwächen könnten – mit der Folge von Neuwahlen in dem betroffenen Land. Insbesondere in Griechenland könnte die schwache Regierung über die Europawahl stürzen. 

USA: Unsicherheitsfaktor Wohnimmobilienmarkt   

Die Neubauverkäufe (Freitag) haben sich in der Vergangenheit als zuverlässiger Frühindikator für die Konjunktur erwiesen. Sowohl in der Periode vor dem Zweiten Weltkrieg als auch in der Nachkriegszeit erreichten Indikatoren zum Wohnimmobilienmarkt schon zwölf bis 18 Monate vor der Gesamtwirtschaft den zyklischen Hochpunkt. Insbesondere die Neubauverkäufe waren seit dem Zweiten Weltkrieg wiederholt ein zuverlässiger Indikator. Darüber hinaus werden noch die Verkäufe bestehender Wohnimmobilien (Donnerstag) veröffentlicht.   

Großbritannien: Inflation – quo vadis? 

Die Inflation (Dienstag) dürfte sich im April bei 1,8 % stabilisiert haben. In gewisser Weise ist es ungewöhnlich, dass Wirtschaft und Arbeitsmarkt boomen, Effekte auf die Löhne und die Inflation aber weitgehend ausblieben. 

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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