Metzler: „Top-Ten“ deutscher Aktien für Q2

Die größten Kurschancen im zweiten Quartal 2015 sieht Metzler Capital Markets bei den Aktien der folgenden zehn Unternehmen: Axel Springer, Commerzbank, Fraport, Freenet, Fresenius, HeidelbergCement, MTU Aero Engines, Osram, Rheinmetall und Salzgitter.

09.04.2015 | 13:53 Uhr

Zurückhaltung empfehlen die Strategie-Analysten Uwe Hohmann und Hendrik König hingegen für die Titel von Kuka, Leoni, Pfeiffer Vacuum, Talanx und ThyssenKrupp. Die Liste der „Top Ten“ enthält in erste Linie Unternehmen, die von der starken heimischen Wirtschaft profitieren dürften und zugleich in anderen Ländern der ökonomisch allmählich wieder auflebenden Eurozone aktiv sind. Auch ein Standbein im Geschäft mit den USA sei von Vorteil, wenngleich Hohmann und König für das zweite Quartal keine nennenswerten weiteren Impulse aus dieser Region mehr erwarten. Mit Blick auf anstehende Dividendenzahlungen bevorzugten die Analysten zudem dividendenstarke Titel.

Wie schon im Vorquartal wirkten die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar und der niedrige Ölpreis stimulierend auf die deutsche Wirtschaft. Hinzu kämen die relativ geringe Arbeitslosigkeit und eine sinkende Sparquote. Das daraus resultierende günstige Konsumklima fache die Wirtschaft weiter an – so habe der GfK-Konsumklimaindex im März 2015 den höchsten Stand seit 2006 erreicht.

Vor dem Hintergrund des DAX-Anstiegs um rund 20 % seit Jahresbeginn beleuchten Hohmann und König die Bewertungsziffern deutscher Aktien. So habe beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis des DAX das obere Ende der historischen Spannbreite deutlich überschritten. Bewertungen seien allerdings nur ein Teilaspekt zur Einschätzung künftiger Marktentwicklungen. Die meisten der makroökonomischen Bedingungen würden sich auch weiterhin positiv auf deutsche Aktien auswirken, etwa der starke Ölpreisverfall und die Abwertung des Euro, wenngleich vergleichbare Impulse künftig nicht mehr zu erwarten seien. Das weitere niedrige Zinsumfeld in der Eurozone wirke sich mittel- bis langfristig zwar weiterhin günstig auf den Aktienmarkt aus, doch deuteten die zurzeit stagnierenden Gewinnschätzungen gekoppelt mit einer ambitionierten Bewertung auf stärkere Schwankungen und mögliche Rückschläge an der deutschen wie auch an den europäischen Börsen hin.

Für die Wirtschaft der übrigen Eurozone diagnostizieren Hohmann und König nach wie vor strukturelle Probleme. Jedoch erwarten sie einen zyklisch bedingten Aufschwung: „Die Sparmaßnahmen wurden faktisch gelockert, und die Trends bei Wechselkursen und Rohstoffpreisen spielen der Wirtschaft in der Eurozone in die Hände. Wachstumsüberraschungen schließen wir also nicht aus.“ Sowohl die Einkaufsmanagerindizes als auch die Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe signalisierten, dass die geldpolitischen Stimuli der EZB in der Wirtschaft ankämen. Das Wachstum der US-Wirtschaft halten die Analysten zwar für strukturell intakt, doch schwächen sie ihren Optimismus für die Region etwas ab – der starke US-Dollar dürfte den US-Unternehmen zu schaffen machen und Investitionen beschneiden.

Der Ausblick im pdf-Dokument

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