Metzler: Unsicherheit über den Wachstumsausblick

Der Rückgang der Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone im November kam völlig überraschend – zumal ein großer negativer Beitrag aus Deutschland kam, das eigentlich der große Profiteur des schwächeren Euros ist.

21.11.2014 | 15:31 Uhr

Dementsprechend wird sich der Fokus der Finanzmarktteilnehmer auf den ifo-Index (Montag) und den von der Europäischen Kommission erhobenen Geschäftsklimaindex (Donnerstag) richten. Der Rückgang der Einkaufsmanagerindizes erscheint übertrieben und dürfte nicht zu vergleichbaren Rückgängen beim ifo-Index und beim EU-Geschäftsklimaindex geführt haben, und zwar auch deshalb, weil das eine oder andere deutsche Unternehmen davon berichtet, dass die Kunden seit der Finanzmarktkrise ihre Aufträge deutlich erratischer platzieren und sich bei negativer Berichterstattung in den Medien schnell wieder mit neuen Aufträgen zurückziehen. Darunter könnte auch die Aussagekraft der Geschäftsklimaindizes im Allgemeinen leiden. So berichteten beispielsweise schon manche deutsche Unternehmen von einem deutlichen Auftragsschub, seit sich die Finanzmärkte wieder beruhigt und die Wachstumsängste nachgelassen haben. 

Darüber hinaus werden noch die Geldmengen- und Kreditdaten (Donnerstag) für Oktober veröffentlicht. Vor allem die Kreditdaten dürften die zögerliche Verbesserung der Vormonate fortsetzen und damit signalisieren, dass die Deflationsrisiken in der Eurozone derzeit eher niedrig sind. Auch dürfte sich die Kreditversorgung in der Peripherie der europäischen Währungsunion langsam wieder verbessern, da beispielsweise einige italienische Banken sogar von einer signifikanten Zunahme der Kreditanfragen für Wohnimmobilien berichteten. Normalerweise ist die Kreditvergabe für Wohnimmobilien frühzyklisch und damit ein positives Signal für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. 

USA: Gute Konjunkturdaten 

Der Aufschwung in den USA ist zwar stark – aber unter der Oberfläche immer noch fragil. So reagierte der Wohnimmobilienmarkt in den USA sehr negativ auf den Anstieg des Zinsgefüges nach den Kommentaren von Ben Bernanke im Mai vergangenen Jahres, was damals den Aufschwung abzuwürgen drohte, da der Wohnimmobilienmarkt in den USA frühzyklisch und damit der Taktgeber für die Gesamtwirtschaft ist. Die US-Wirtschaft ist immer noch nicht in der Lage, höhere Zinsen zu verkraften. 

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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