Moventum: Erleichterung nach Referendum

„Dem Markt blieb eine gehörige Portion Unsicherheit erspart, die ein „Ja“-Votum der Schotten zur Unabhängigkeit mit sich gebracht hätte“, sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

24.09.2014 | 11:33 Uhr

In der vergangenen Handelswoche wurde mit Spannung das Ergebnis des schottischen Referendums erwartet. Dieses lieferte ein deutlicheres Ergebnis als prognostiziert. So stimmten 55,3 % gegen eine Unabhängigkeit Schottlands und für einen Verbleib im „Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland“. Damit blieb dem Markt eine gehörige Portion Unsicherheit erspart, die ein „Ja“-Votum mit sich gebracht hätte. Mitte der Woche gab die EZB das Zuteilungsvolumen für die erste TLTRO bekannt. Demnach wurden lediglich 82,6 Mrd. EUR von den Banken ersteigert und damit deutlich weniger als die erwartenden 150 Mrd. EUR, womit die Sinnhaftigkeit dieses neuesten EZB-Instruments zur Liquiditätsversorgung bereits wieder infrage gestellt wird. In Deutschland waren die Konjunkturerwartungen im Mittelpunkt: Diese haben im September zum neunten Mal in Folge nachgegeben um -1,7 Punkte ggü. dem Vormonat. Deutlich stärker ist die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage gefallen. Der Indikator nahm ggü. dem Vormonat um 18,9 Punkte auf 25,4 Punkte ab. Gründe dürften in den geopolitischen Spannungen und der schwachen Erholung der Eurozone liegen. Überraschend positiv hat sich der Empire State-Index in den USA entwickelt, der im September auf 27,5 Punkten (+12,8 Punkte ggü. Vormonat) gestiegen ist. Auf der anderen Seite gab die Industrieproduktion im August um 0,1 Prozent ggü. Vormonat nach und hat die Konsensschätzungen von 0,3 Prozent ggü. Vormonat damit verpasst. In China dominierten erneut negative Konjunkturdaten. Die Industrieproduktion nahm gegenüber dem Vormonat merklich ab und auch die Einzelhandelsumsätze verfehlten die Erwartungen. 

Der Ölpreis bleibt volatil und legte um 6 US-Dollar auf 98,26 US-Dollar je Barrel zu. Auf der Währungsseite musste der Euro gegenüber dem US-Dollar einen Rückgang von 0,76 Prozent in Kauf nehmen. Gegenüber dem japanischen Yen konnte er jedoch 0,74 Prozent zulegen.

In diesem Umfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt vom Europäischen und Japanischen, am besten. Alle Märkte zeigten eine positive Wertentwicklung. Gemessen am MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets schwächer als die Industriestaaten. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt, zumindest gemessen am DAX, besser als der Gesamteuropäische. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Telekom, Gesundheit und Finanzen. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die IT, zyklischer Konsum und Energie auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Finanzen, Gesundheit und Telekommunikation. Underperformer waren die Sektoren Rohstoffe, IT und Versorger. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA als auch Europa unterdurchschnittlich ab. Bei den Investmentstilen „Value“ und „Growth“ entwickelte sich „Value“ sowohl in den USA als auch in Europa besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich alle Marktsegmente positiv, europäische Staatsanleihen, angetrieben von der Peripherie, schnitten am besten ab. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade- Rating und globale Hochzinsanleihen.

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