Moventum: Ruhige Aktienmärkte – Uneinheitliche Konjunkturdaten

„Da bereits niedrige Werte aus Vormonaten der EZB einen Anlass zur weiteren Lockerung der Geldpolitik gegeben haben, werden die Inflationszahlen der kommenden Monate daher unter besonderem Augenmerk stehen“, meint Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

25.06.2014 | 11:47 Uhr

In der vergangenen Handelswoche standen ökonomische Daten und Ereignisse aus Europa und den USA im Mittelpunkt. In Europa gaben die Konsumentenpreise im Mai wie erwartet, auf eine Jahresrate von 0,5 Prozent, nach. Da bereits niedrige Werte aus Vormonaten der EZB einen Anlass zur weiteren Lockerung der Geldpolitik gegeben haben, werden die Inflationszahlen der kommenden Monate daher unter besonderem Augenmerk stehen. Diese sollen zeigen, ob und wie die jüngsten geldpolitischen Maßnahmen wirken. In Deutschland gab die Erwartungskomponente des ZEW-Index überraschend stark um 3,3 Punkte auf 29,8 nach. Dies war der sechste Rückgang in Folge. Interessanterweise spiegelte die Komponente zur Lagebeurteilung ein entgegengesetztes Bild der Konjunktur wieder: Der Vormonatswert 62,1 Punkte – wurde mit 67,7 Punkten weit übertroffen. Die amerikanischen Konsumentenpreise überraschten insofern als dass sie im Mai auf eine Jahresrate von 2,1 Prozent stiegen. Nach einer Jahresrate von 2,0 Prozent im Vormonat wurde von einem Rückgang auf 1,9 Prozent für Mai ausgegangen. Die Industrieproduktion zeigte sich freundlich und legte um 0,6 Prozent zu. Damit lag der Wert über den Erwartungen von 0,5 Prozent. Die Frühindikatoren Empire State-Index und Philly Fed Index legten ebenfalls beide zu und übertrafen die Erwartungen. Indes hat der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft gesenkt und die Erwartungen für 2014 von 2,8 Prozent auf 2,0 Prozent zurückgenommen. Für 2015 wird weiterhin mit einer Wachstumsrate von 3,0 Prozent gerechnet.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich der japanische Aktienmarkt, gefolgt vom US-amerikanischen und Europäischen, am besten. Alle drei Märkte wiesen eine positive Wertentwicklung auf. Die Emerging Markets zeigten eine schlechtere Entwicklung als die Industriestaaten, gemessen am MSCI World, auf. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt überdurchschnittlich. Auf der Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Versorger, Energie und Gesundheit. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren IT, Telekom und zyklischer Konsum auf. In Europa outperformten Werte aus den Sektoren: Gesundheit, Energie und Rohstoffe . Underperformer waren die Sektoren Finanzen, Telekom und Industrie. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in den USA besser und in Europa wiederholt schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich „Value“ in den USA besser und in Europa „Growth“.

Der Ölpreis stieg um 1,67 US-Dollar auf 114,90 US-Dollar je Barrel an. Auf der Währungsseite entwickelte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar positiv und legte um 0,35 Prozent zu. Gegenüber dem japanischen Yen gewann der Euro 0,40 Prozent. 

Im Rentenbereich schnitten Hochzinsanleihen, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Euroland- Staatsanleihen, am besten ab.

Der vollständige Wochenkommentar im pdf-Dokument

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