Moventum: Weniger US-Zinsschritte

Michael Jensen
Marktausblick

Der Wochenkommentar zur aktuellen Marktentwicklung von Michael Jensen, Executive Vice President von Moventum.

13.04.2016 | 14:57 Uhr

In der vergangenen Handelswoche lag der Fokus neben einigen Frühindikatoren auf den Protokollen der Notenbanksitzungen der EZB und Fed. In den USA konnte der ISM bei den Dienstleistungen nach vier rückläufigen Monaten wieder zulegen und schloss mit 54,5 Punkten über der Konsensschätzung. Auch in China konnte der Composite Einkaufsmanagerindex von Markit zulegen und kletterte von 49,4 auf 51,3 Punkte. Damit schaffte der Barometer nicht nur den besten Wert seit etwa einem Jahr, sondern übersprang auch die wichtige Expansionsschwelle  von 50 Punkten. In Deutschland gab es im Februar einen Rücksetzer bei der Industrieproduktion. Dieser fiel jedoch geringer aus als erwartet und relativiert sich zudem, wenn man den enorm starken Zuwachs aus dem Vormonat berücksichtigt. Demnach steuert die deutsche Industrie im ersten Quartal 2016 auf eines der Besten in den vergangenen Jahren zu. Das Protokoll der FOMC-Sitzung zeigte, dass einige Notenbanker eine Zinserhöhung im April bereits für angebracht hielten. Dennoch sah die Mehrheit verstärkte Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft. Die Währungshüter reduzierten in diesem Zusammenhang die Anzahl der erwarteten Zinserhöhungsschritte von vier auf zwei für dieses Jahr. Das EZB-Sitzungsprotokoll unterstrich die breite Unterstützung für die Ausweitung des Asset-Kaufprogramms. Dennoch gab es unterschiedliche Ansichten über die Kosten und den Nutzen negativer Zinsen.

Der Ölpreis der Sorte Brent legte deutlich zu und schloss auf einem Niveau von 41,94 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,55 Prozent zu und schloss bei 1,14 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro um signifikante 4,06 Prozent zu.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der japanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und US-amerikanischen Markt. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets schlechter. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt wesentlich schlechter. Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Energie, Gesundheit und Grundstoffe. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Finanzen, zyklischer Konsum und Versorger auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Gesundheit, Öl&Gas und Energie. Underperformer waren die Sektoren Finanzen, zyklischer Konsum und Telekom. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und den USA schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das „Growth“-Segment in Europa und den USA besser.

Marktentwicklung in Zahlen vom 04.04.2016 bis 08.04.2016
 

DAX

MSCI World

S&P 500

US Dollar / Euro

-1,76%

-0,97%

-1,69%

1,1395

 

Die Entwicklung der einzelnen Moventum Portfolios finden Sie hier zum Download als PDF-Dokument.

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