Natixis: Klappt der Rückzug aus der quantitativen Lockerung?

Wenn der US-Notenbankpräsident Ben Bernanke spricht, hören die Märkte zu - und reagieren. Die Staatsanleihenrenditen schossen in die Höhe, und die globalen Aktienmärkte sanken.

25.09.2013 | 15:09 Uhr

Wie werden die Märkte und Volkswirtschaften mit dem allmählichen Rückzug aus der quantitativen Lockerung zurechtkommen? Wenn der US-Notenbankpräsident Ben Bernanke spricht, hören die Märkte zu - und reagieren. Die Staatsanleihenrenditen schossen in die Höhe, und die globalen Aktienmärkte sanken, nachdem Bernanke am 19. Juni dieses Jahres einen Plan skizzierte, wonach die Fed ihre monatlichen Anleihenkäufe in Höhe von 85 Mrd. USD (das sogenannte ‚tapering’) im Verlauf dieses Jahres und bis etwa Mitte 2014 langsam zurückfahren könnte, falls das USWirtschaftswachstum den Schätzungen entspricht. Wie geht es nun aber weiter?

Der Chefvolkswirt von Natixis Asset Management erläutert im folgenden Beitrag, wann die Fed und andere Zentralbanken mit dem sukzessiven Abbau ihrer Konjunkturmaßnahmen beginnen könnten. Er geht ebenfalls darauf ein, was dies für die globalen Märkte bedeuten könnte und welche Auswirkungen steigende Zinsen für Anleger hätten.

Philippe Waechter, Chefvolkswirt Natixis Asset Management

Während der Sitzungen im Juni traf die US-Notenbank (Fed) die Entscheidung, ihr Anleihenankaufprogramm zurückzufahren (‚tapering’). Dies ist Bestandteil der quantitativen Lockerung (QE), welche die Fed im Dezember 2008 begann, um die Zinsen niedrig zu halten und die Wirtschaft nach der Finanzkrise zu stimulieren. Er weist aber auch darauf hin, dass Strategieschwenks großer Zentralbanken von den Märkten fast immer als vorschnell angesehen werden.

Nach unserer Einschätzung, verfolgt die Fed mit ihrer Ankündigung einen zweistufigen Ansatz, um nicht womöglich Notfallmaßnahmen ergreifen zu müssen, die die globalen Märkte in Aufruhr versetzen könnten. In der ersten Phase hat Ben Bernanke klargemacht, dass das Ankaufprogramm zunächst wahrscheinlich irgendwann im letzten Quartal dieses Jahres zurückgefahren wird. Damit wollte er die Auswirkungen des Strategieschwenks abfedern. Später würden die Ankäufe dann gestoppt, sobald die Arbeitslosigkeit auf 7 Prozent gefallen ist. Das sollte nach Einschätzung der Fed irgendwann Mitte 2014 der Fall sein. In der dann folgenden zweiten Phase, wenn die Arbeitslosigkeit auf 6,5 Prozentgefallen ist, könnte die Fed ihre kurzfristigen Leitzinsen (die sogenannte ‚Fed funds Rate’) erhöhen.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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