Asset-Allocation: Schwellenländer gewinnen durch Trumps
Politik die Oberhand
Die Finanzmärkte laufen Gefahr, die Orientierung zu
verlieren. Vor allem, weil sich die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt
in entgegengesetzte Richtungen zu entwickeln scheinen.
In den USA verschlechtern sich die Konjunkturaussichten.
Donald Trumps politische Ankündigungen in den ersten zehn Wochen seiner
Amtszeit – zum Beispiel Zölle in Höhe von 25% auf US-Autoimporte und ein
aggressives Vorgehen gegen Einwanderung – haben sich als weitreichender
erwiesen als viele Wirtschaftsexperten und Investoren erwartet hatten. Die
Massnahmen werden wahrscheinlich zu einer Stagflation führen, vor allem in den
USA, aber auch in einigen anderen Industrieländern. All das ist für die Aktien-
und Anleihemärkte der Industrieländer nicht gerade erfreulich.
Im Gegensatz dazu könnte China endlich aus seiner Flaute
herauskommen. Die US-Zölle haben zwar negative Auswirkungen auf das Wachstum in
China, aber Pekings koordinierte geld- und fiskalpolitische
Massnahmen – die auf fast 5 Bio. RMB bzw. mehr als 3% des BIP
geschätzt werden – scheinen Früchte zu tragen. Dies zeigt sich vor allem
auf dem Wohnungsmarkt, der für den Aufschwung des Landes von entscheidender
Bedeutung ist, aber auch bei den Konsumzahlen, die in den letzten drei Monaten
des Jahres 2024 auf Jahresbasis um mehr als 15% gestiegen sind.
Der Aufschwung in China hat anderen Schwellenländern
Auftrieb gegeben, die ebenfalls von der sinkenden Inflation, der lockeren
Geldpolitik und dem schwächeren US-Dollar profitieren.
Berücksichtigen wir all diese Faktoren, sehen wir in den
Schwellenländern mehr Chancen als in den Industrieändern. Wir sind zwar in
Aktien, Anleihen und Cash neutral positioniert, aber in Schwellenländeranleihen
und -aktien, einschliesslich chinesischer Aktien, übergewichtet.
Wir bleiben in Gold übergewichtet, da wir das Edelmetall als
Absicherung gegen volatile und unvorhersehbare Marktentwicklungen betrachten.
Mehr lesen
Diesen Beitrag teilen: