Schroders: In Japan gibt die Notenbank den Ton an

Erreicht die japanische Notenbank in den nächsten zwölf Monaten ihr Inflationsziel von zwei Prozent, sollte ein Weg aus der Deflation sicher sein", glaubt Nathan Gibbs, Fondsmanager für japanische Aktien bei Schroders.

28.11.2013 | 10:25 Uhr

Die jüngsten wirtschaftlichen Daten aus Japan – etwa der Anstieg des Verbraucherpreisindex – sorgen für mehr Optimismus rund um die Abenomics. Doch Nathan Gibbs, Fondsmanager für japanische Aktien bei Schroders, warnt vor einer Überbewertung der Wirtschaftspolitik des japanischen Premierministers Shinzo Abe: „Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei der japanischen Notenbank: Erreicht sie in den nächsten zwölf Monaten ihr Inflationsziel von zwei Prozent, sollte ein Weg aus der Deflation sicher sein. Ist die Geldpolitik aggressiv genug und bleibt gleichzeitig flexibel, um auf mögliche externe Entwicklungen reagieren zu können, sollten wir in 2014 eine Normalisierung der japanischen Wirtschaft sehen– sogar dann, wenn keine weiteren politischen Initiativen stattfinden.“

Gibbs sieht außerdem Verbesserungen bei japanischen Unternehmen. Sie würden von der sich abzeichnenden verbesserten Wirtschaftslage profitieren. Mit wachsendem Investitionsvolumen hätten sie geschickt den verhaltenen privaten Konsum im Sommer dieses Jahres ausgeglichen, und konnten deshalb ein starkes Gewinnwachstum in den Zwischenbilanzen verbuchen. „Wir glauben, dass der Trend positiver Gewinnerwartungen auch weiterhin anhalten wird“, sagt Gibbs.

Dennoch warnt der Schroders-Fondsmanager vor zu großen Erwartungen: „Selbst wenn Japan es schafft, einen erfolgreichen Übergang aus der Deflation in die Inflation zu meistern, wird es trotzdem nicht nur Gewinner am Aktienmarkt geben.“ Die Unternehmen die letztendlich profitierten, seien die mit genügend Preisgestaltungsmacht. Sie wären in der Lage, ihre inflationsbedingt höheren Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. „Jetzt, da die Unternehmen ihre Geschäftsmodelle auf das neue wirtschaftliche Klima umstellen, sehen wir nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer“, sagt Gibbs. „Anleger sollten die Unternehmen deshalb genau unter die Lupe nehmen und einem aktienspezifischen Ansatz folgen. Wir verfolgen für unsere Portfolios genau, welchen Einfluss die Aktien-Bewertungen und die wirtschaftlichen Daten auf die Unternehmensgewinne haben.“ Deshalb wartet der Fondsmanager auch noch mit seiner endgültigen Bewertung des Erfolgs der Abenomics und konzentriert sich bisweilen auf erfolgreiches Stockpicking am japanischen Aktienmarkt.

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