UBS: China - Die neue Welle reiten

Im Laufe des Jahres 2016 haben sich die Fundamentaldaten der Schwellenländer stabilisiert. Prognosen sagen ein Wachstum des BIP voraus, da sich die Produktionskennzahlen im Gefolge eines schwachen US-Dollars und sich festigender Rohstoffpreise stabilisieren. Wir sind der Ansicht, dass es Zeit ist, die Schwellenländer neu zu bewerten.

10.10.2016 | 10:55 Uhr

In der Vergangenheit hing Chinas Wirtschaftswachstum vor allem von Exporten und Investitionen ab. Der Abschwung, den die weltweite Wirtschaftskrise in den entwickelten Märkten ausgelöst hat, hat die Nachfrage geschwächt, Chinas Exportzahlen gedrückt und so seine Schwäche beleuchtet. Zugleich hat die Fehlallokation von Ressourcen zu massiven Überkapazitäten in bestimmten Wirtschaftsbereichen geführt, z.B. in der Stahlbranche, und dadurch die Profitabilität und das Binnenwachstum geschwächt.

Chinas politische Führung hat erkannt, dass die Wirtschaft nicht allein auf die Nachfrage aus dem Ausland und Investitionen vertrauen dürfe, um nachhaltig zu wachsen. Auf ihrer dritten Vollversammlung im November 2013 verkündete die Kommunistische Partei die stärksten und weitreichendsten Reformen seit Jahrzehnten. Die Reformen zielen darauf ab, die Wirtschaft aus der Abhängigkeit von Exporten und Investitionen zu befreien und in Richtung Binnennachfrage zu steuern.

Die Kräfte des Marktes sollen dabei eine "entscheidende Rolle" für die Allokation der Ressourcen spielen. Im Oktober 2015 bekräftigte der 13. Fünf-Jahres-Plan Chinas Bestreben, das Wirtschaftswachstum auszubalancieren und sich strukturell zu reformieren. Ein Ergebnis der chinesischen Anstrengungen, die Wirtschaft ins Gleichgewicht zu bringen, ist der gestiegene Anteil des Konsums am Wachstum. Aber aufgrund der geringeren Investitionstätigkeit wächst das BIP insgesamt nun langsamer. Der Prozess ist bei weitem noch nicht zu Ende, doch die Experten des Internationalen Währungsfonds rechnen damit, dass Chinas Wachstumsrate die der USA um mehr als 3% pro Jahr in den kommenden Jahren übertreffen sollte, auch wennsich BIP-Schere zwischen den beiden Ländern absolut gesehen schließen wird.

Die Reformen sind darauf ausgerichtet, die Binnenwirtschaft auszubauen und ausländischen Investoren einen besseren Zugang zu verschaffen, um die Nachfrage anzukurbeln. Vor allem wird der Dienstleistungssektor von der Öffnung für private Investitionen profitieren, während der Anteil der Staatsunternehmen (SEOs) sinkt.

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