Was passiert in Japan?

Implikationen der schweren Rezession und der Neuwahlen.

26.11.2012 | 08:40 Uhr

Die unendliche griechische Saga

Am Montag soll endlich eine Lösung für Griechenland gefunden werden. Es sieht danach aus, als würden die staatlichen Kreditgeber die Zinsen für Griechenland reduzieren und die Laufzeit der Kredite verlängern. Darüber hinaus soll auch der private Sektor wieder zur Kasse gebeten werden. Immerhin hält er noch ca. 60 Mrd. EUR an griechischen Anleihen. Dabei ist anscheinend geplant, dass Griechenland den privaten Investoren ein Angebot unterbreiten soll, die ausstehenden Anleihen mit einem Abschlag von 70 % zurückzukaufen. Offen ist jedoch noch, wie „freiwillig“ die Teilnahme an dem Rückkaufangebot sein wird.

Die EZB-Sitzung im Dezember wirft ihren Schatten voraus

Die Frage nach Zinssenkungen der EZB wird derzeit immer noch kontrovers diskutiert. Diese Woche brachte keine Entscheidung, da einerseits die Einkaufsmanagerindizes geldpolitischen Handlungsbedarf signalisierten, während andererseits die Verbesserung des ifo-Index und des französisches Geschäftsklimas eine abwartende Haltung nahelegten. Sollte sich auch das Konjunkturvertrauen (Donnerstag) in der Eurozone verbessert und die Kreditvergabe (Mittwoch) sich zumindest stabilisiert haben, besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Lockerung der Geldpolitik im Dezember. Zumal die Inflation (Freitag) im November mit 2,3 % über dem Inflationsziel der EZB liegen dürfte.

US-Wirtschaft: Wachstumskurs mit Hindernissen

Die US-Wirtschaft steht auf einem soliden Fundament mit einer ausreichenden Versorgung des privaten Sektors mit Krediten. Auch scheint die Industrie in den USA eine Renaissance zu erleben, da zunehmend Produktion von China in die USA zurückverlegt wird. So konnten die deutschen Maschinenbauer Umsatzeinbußen in China durch Exportzuwächse in die USA mehr als ausgleichen. Darüber hinaus entwickelt sich die USA zunehmend zu einem globalen Schwergewicht bei der Öl- und Gasförderung. Kurzfristig müssen die USA jedoch noch die Schäden des Hurrikans Sandy verkraften. So dürften die Auftragseingänge (Dienstag) und die Konsumausgaben (Freitag) im Oktober einen merklichen Rückgang verzeichnet haben. Bei den Neubauverkäufen (Mittwoch)
und dem Konsumentenvertrauen (Donnerstag) bestehen dagegen gute Chancen für eine weitere Erholung.

Japans Wirtschaft in schwierigem Fahrwasser

Die japanische Wirtschaft verzeichnete im dritten Quartal einen Wachstumseinbruch von 0,9 % gegenüber dem Vorquartal. Entsprechend dürfte die Industrieproduktion (Freitag) im September um 2,0 % gegenüber dem Vormonat gefallen sein. Insbesondere die Exportschwäche belastete die japanische Wirtschaft. So scheint sich ein Handelsbilanzdefizit in Japan fest zu etablieren, zumal nach der Atomkatastrophe von Fukushima erhebliche Volumen an Flüssiggas und Öl importiert werden mussten.

Der vollständige Wochenausblick im pdf-Dokument

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