Michael Bourke, Manager des M&G (Lux) Global Emerging Markets Fund, über die Aussichten für Investoren in Indien nach dem Sieg des bisherigen Regierungschef Narendra Modi bei den dortigen Parlamentswahlen.
28.05.2019 | 13:04 Uhr
„Seit
Modi im Jahr 2014 an die Macht kam, zieht der indische Markt Investoren
an. Mit seiner deutlichen Mehrheit im Parlament konnte Modi eine
umfangreiche Agenda zur Modernisierung Indiens durchzusetzen. Seine
erste Amtszeit war von Reformen geprägt, wie etwa mit dem Gesetz zur
Entmonetarisierung, das für eine Erhöhung der Steuereinnahmen durch
Einschränkung der informellen Barwirtschaft sorgen sollte.
Außerdem erleichterte die Einführung einer einheitlichen Umsatzsteuer die Geschäftstätigkeit im Land. Im Jahr 2019 führte Modi einen nationalistischeren Wahlkampf und nahm in Reaktion auf die gestiegenen Spannungen an der pakistanischen Grenze eine härtere Haltung ein als zuvor.
Für
Investoren sollte sich wenig ändern. Der Regierungschef ist bei
Investoren beliebt und wird die Reformen, die er in seiner ersten
Amtszeit eingeführt hat, sicherlich fortsetzen – nicht zuletzt sein
Engagement für die Modernisierung der indischen Infrastruktur. Daher
dürften Werte aus dem Infrastruktursektor weiterhin im Fokus stehen.
Während die Wahl von Modi im Jahr 2014 aber einen politischen Regimewechsel signalisierte und einen kräftigen Aufschwung einleitete, bedeutet das aktuelle Wahlergebnis in erster Linie Kontinuität. Der indische Aktienmarkt erfreut sich seit einigen Jahren der Gunst der Investoren und ist inzwischen teuer: Derzeit notiert er im obersten Bereich seiner langfristigen Durchschnittsbewertung. Deshalb erwarte ich nicht, dass dieses Wahlergebnis die Märkte so stark nach oben treibt, wie wir es vor fünf Jahren erlebt haben.“
Der M&G (Lux) Global Emerging Markets Fund investiert zu mindestens 80 Prozent in Aktien von Unternehmen mit Sitz oder überwiegender Geschäftstätigkeit in Schwellenländern. Der Fonds kann in chinesischen A-Aktien über die Shanghai-Hong Kong Stock Connect und Shenzhen-Hong Kong Stock Connect anlegen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren soll er durch eine Kombination aus Kapitalwachstum und Erträgen eine höhere Rendite erzielen, als der globale Aktienmarkt der Schwellenländer. Per Ende April 2019 hatte der Fonds ein Volumen von 516 Millionen Euro und war in 67 Unternehmen investiert.
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