Das vorherrschende Anlage-Narrativ des ersten Quartals hat sich im 2. Quartal nicht nur fortgesetzt, sondern verstärkt: Die Anleger sahen sich mit der Aussicht auf eine höhere Inflation und ein langsameres Wirtschaftswachstum konfrontiert.
28.07.2022 | 12:51 Uhr
Gleichzeitig wurden die geldpolitischen Zügel, auf globaler Basis und insbesondere in USA, nochmals deutlich gestrafft. Zudem ist der Krieg in Ost-Europa noch längst nicht zu Ende, mit bekannten Folgen auf bestimmte Segmente des Welthandels. Die Aussichten bleiben auch für die kommenden Monate undurchsichtig. Das Augenmerkt der Anleger hat sich aber gegenüber der ersten Jahreshälfte insofern etwas geändert, dass aufgrund der äußerst strafferen US-Geldpolitik Rezessionsängste und nicht mehr die Inflationssorgen in den Vordergrund rücken.
Die Inflationszahlen haben sich insbesondre in USA und Europa während des zweiten Quartals nochmals deutlich verschlechtert. Die Gesamtinflation in den USA ist weiter angestiegen. Die unerwartet hohe US-Inflationsrate (+8,6% im Jahresvergleich) wurde vor allem durch steigende Energie- und Lebensmittelpreise, aber auch durch anhaltende Lieferengpässe begünstigt. Auch ohne die Berücksichtigung der Lebensmittel- und Energiepreise stieg die Kernrate im Monatsvergleich weiter (über +6,0 % im Jahresvergleich). Selbst die US-Kerninflation (das von der US-Fed bevorzugte Maß für die Inflation) liegt nach wie vor über 5%. Lediglich die mittelfristigen Inflationserwartungen (3 und 5 Jahre «Break-Even Raten») sind zuletzt wieder gefallen. Es war daher vielleicht nicht überraschend, dass der höchste US-Verbraucherpreisindex der letzten 40 Jahre die US-Fed dazu veranlasste, die geldpolitischen Zügel nochmals weiter zu straffen (75 Basispunkte- Zinserhöhung im Juni).
Die Inflationsentwicklung in Europa zeigt ein ähnliches Bild. Auf ihrer Juni-Sitzung kündigte die EZB an, dass sie die Nettokäufe von Vermögenswerten am 1. Juli einstellen und den Leitzins bei der nächsten regulären Sitzung des EZB-Rates am 21. Juli, erstmals seit elf Jahren (!) wieder erhöhen wird und zwar zunächst um 0,25 Prozentpunkte. Noch wichtiger ist, dass die EZB ihre Inflationsprognosen und den Ton ihrer Grundsatzerklärung fast vollständig geändert hat. Auf ihrer letzten Sitzung am 14. April hatte die EZB seltsamerweise noch von einem Risiko gesprochen, dass die Inflation mittelfristig unter das Ziel von 2% sinken könnte. Nun warnt die EZB, dass die Inflation wahrscheinlich „für einige Zeit unerwünscht hoch bleiben wird“, und versprach, „sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig zu ihrem Ziel von 2% zurückkehrt“.
Letztlich zeigt sich, dass im aktuell äusserst anspruchsvollen Umfeld selbst die Währungshüter keine verlässlichen Prognosen hinsichtlich Inflationsentwicklungen abgeben können. Dasselbe zeigt sich auch hinsichtlich den Konjunkturprognosen.
Die globalen Wachstumszahlen haben sich gegen Ende des Quartals nochmals verschlechtert. Entsprechend haben die meisten Ökonomen und supranationale Institutionen (Weltbank, IMF etc.) ihre Wachstumsprognosen für die nächsten Quartale nochmals abgesenkt. Mittlerweile geht die Median-Prognose von einem Wachstum (2022) von 2.4% (USA) bzw. 2.3% (Eurozone) aus. Ein starker Kontrast zu den Prognosen per Ende 2021 für dieses Jahr, wo Zahlen über 4% abgegeben wurden. Aber auch anhand des amerikanischen Citibank Economic Surprise Index, der die Wirtschaftsnachrichten spiegelt, erkennt man, dass die Zeichen für eine Abkühlung deutlich zugenommen haben. Selbst im Reich der Mitte mit ihrer unverständlichen 0-COVID Strategie, bei anhaltender Kredit- und Immobilienkrise, trüben sich die Aussichten zunehmend ein. Ob ein Wachstumswert von über 4%, trotz geld- und fiskalischen Unterstützungsmassnahmen, erreicht werden kann, bleibt fraglich.
Den ausführlichen "Conren: Marktkommentar Sommer 2022" finden Sie hier als PDF.
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