Nach dem Karlsruher Richterspruch zum Umgang der Bundesregierung mit dem Klimafonds KTF hat die Bundesregierung ein 60 Milliarden Euro tiefes Loch in ihrem Haushalt. Diesem Loch fällt voraussichtlich auch ein Prestigeprojekt der FDP zum Opfer: die Aktienrente.
01.12.2023 | 12:50 Uhr
Gerade vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in Deutschland, aber auch einer wenig ökonomisch verankerten Aktienkultur und dem Buhlen um internationale Fachkräfte entwickelt sich die Entscheidung der Bundesregierung, die Einführung der kapitalgedeckten Aktienrente zu stoppen, zu einem Desaster.
Deutschlands Rentendebakel
Sicherlich steht die Koalition vor dem Hintergrund der nachvollziehbaren Entscheidungen aus Karlsruhe mit dem Rücken zur Wand, aber dann muss man eher von honorig ins Ausland versprochenen Transferzahlungen absehen, als die Grundfeste der Altersvorsorge in Deutschland zu erodieren.
Die zugesagten 10 Milliarden Euro zum Start der Aktienrente, die zuletzt unter ‘Generationenkapital‘ firmierte, war vor dem Hintergrund der Gesamtausgaben der Rentenversicherung von rund 360 Milliarden Euro ohnehin nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Mal abgesehen davon, dass die grundsätzlichen Ideen zur deutschen Aktienrente unter staatlicher Kontrolle z.B. über den Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung sowieso in die falsche Richtung gehen, muss man sich in Deutschland die Frage stellen, warum man erfolgreiche Systeme, wie sie zum Beispiel mit „401k“ in den USA bestehen, nicht einfach kopiert.
Dadurch kann auch verhindert werden, dass gewisse Mittel unter staatlicher Kontrolle möglicherweise umallokiert werden, um andere Löcher im Haushalt zu stopfen. Nur stellt sich die Frage, wie mit der Tatsache umzugehen ist, falls die Aktienrente scheitert? Wir haben in Deutschland fünf unterschiedliche Durchführungswege im Betriebsrentengesetz. Hier könnte man unmittelbar ansetzen, da z. B. der Flexibilität des Arbeitsmarktes kaum Rechnung getragen wird.
Die Zukunft der Altersvorsorge
Mit Riester und Rürup bestehen bereits Modelle, die millionenfach
eingesetzt werden, aber auch dringend modernisiert werden müssen, z. B.
in Bezug auf die Flexibilität der Kapitalauszahlung. Viele Anbieter, wie
zum Beispiel die DWS mit der DWS BasisRente Komfort (Rürup), bieten im
Rahmen der bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten ein flexibles
fondsbasiertes Instrument an. Dort kann auch z. B. der DWS Concept DJE
Globale Aktien eingesetzt werden, der seit seiner Auflage im Jahr 1995
eine überzeugende jährliche Wertentwicklung im hohen einstelligen
Bereich erwirtschaften konnte und somit über die Wertentwicklung
vorgenannte regulatorische Schwächen der Rürup-Rente bei weitem
überkompensieren konnte.
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