Für Carl Vine, Co-Head Asia-Pacific Equity Investment bei M&G Investments, bleibt Japan auch in Zukunft ein Lieblingsmarkt. Hier erklärt er, warum:
03.07.2023 | 10:51 Uhr
„Es sieht so aus, als habe Japan den Schritt in einen Bullenmarkt geschafft, der noch lange andauern wird. Dennoch werden unserer Meinung nach die dauerhaften Aufwärtsperspektiven japanischer Unternehmen noch nicht in vollem Umfang erkannt - obwohl das Interesse ausländischer Investoren zunimmt. Vor allem für aktive, engagierte Anleger bieten sich so eine Reihe von Chancen.
Japanische Unternehmen führen ihre Geschäfte anders als in der Vergangenheit, weil sie ihre Entscheidungen zunehmend mehr am Gewinn orientieren. Das dürfte auch in den nächsten zehn Jahren für ein starkes Ertragswachstum sorgen.
Etliche potenzielle Hebel, die den Firmen zur Steigerung der wirtschaftlichen Rentabilität zur Verfügung stehen, werden noch nicht vollständig genutzt: In japanischen Bilanzen findet sich nach wie vor viel Überschusskapital in Form von Betriebsmitteln, Immobilien, Netto-Barvermögen und anderen Posten. Dieses Vermögen wird jetzt sukzessive an die Aktionäre ausschüttet oder reinvestiert. Indessen konzentrieren sich die Firmen verstärkt darauf, Preise festzusetzen und ihre Produktivität zu steigern. Auch die Branchenstruktur der japanischen Unternehmenslandschaft ist im Umbruch: War das Unternehmensumfeld einst stark fragmentiert, so erkennt man im Land langsam die Vorteile der Konsolidierung. All das bedeutet starken Rückenwind für die Gewinnspannen.
Die Strategien zur Selbstverbesserung von Corporate Japan werden unterstützt durch entsprechende institutionelle Rahmenbedingungen und die Regierung. In der Folge ist es durchaus plausibel, für börsennotierte japanische Unternehmen in den kommenden Jahren weiterhin ein hohes einstelliges Wachstum zu prognostizieren. Mit Renditen, die möglicherweise durch Dividenden und Aktienrückkäufe erhöht werden, könnten wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren durchaus jährliche prozentuale Gesamtrenditen im mittleren Zehnerbereich sehen. Der potenzielle Anstieg der Bewertungen ist dabei noch nicht einmal eingerechnet.“
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