Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, vermutet in seinem aktuellen „MyStratWeekly“, dass der positive Bericht vom amerikanischen Arbeitsmarkt von letzter Woche die Entscheidung der Fed in der kommenden Woche erschweren wird.
08.12.2022 | 09:13 Uhr
Botte: „Die Zentralbank tut sich schwer, die Märkte von der Notwendigkeit einer strafferen Politik zu überzeugen. Im Gegenteil: Sie erwarten nun kleinere Zinsschritte und interpretieren jede Äußerung von Mitgliedern des FOMC als ersten Schritt in Richtung einer geldpolitischen Lockerung. Dabei haben sich die finanziellen Bedingungen im letzten Monat bereits gelockert – zu früh und kontraproduktiv im Kampf gegen die Inflation.
Der Arbeitsmarkt bleibt trotz eines Rückgangs der Auftragseingänge und anderer eher verhaltener Konjunktursignale felsenfest. Die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft lag im letzten Monat bei 221.000. Der Rückgang der Erwerbsquote trotz 10 Millionen verfügbarer Arbeitsplätze spiegelt die anhaltenden Beschränkungen für das Produktionswachstums wider.
Die Aufwärtskorrektur der durchschnittlichen Stundenlöhne ist eine Überraschung, und die Mitglieder des Offenmarktausschusses werden die Lohnentwicklung wahrscheinlich aufmerksam verfolgen. Die Stundenlöhne stiegen innerhalb eines Jahres um 5,1 %. Dies bestätigt die Annahme, dass die Verbraucher weiterhin stark sind. Außerdem wirken sich die Signale einer Verschärfung der Kreditbedingungen noch nicht auf die Verbraucherkredite aus. Die Pandemie hat zu einem unfreiwilligen Schuldenabbau bei den Verbrauchern geführt, der immer noch Spielraum für ein anhaltendes Wachstum der Haushaltsausgaben bietet.“
Das vollständige „MyStratWeekly“ der Tochter von
Natixis Investment Managers finden Sie im englischen Original anbei.
Das Thema der Woche widmet sich dem Markt für US-amerikanische Hochzinsanleihen („High Yield“).
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