ETF Securities: Zuflüsse in Gold-ETPs nehmen zu

Nach einem uneinheitlichen Beschäftigungsbericht kommt es bei Gold-ETPs mit 20,6 Mio. USD zum zweiten Mal in Folge zu Zuflüssen. Rohöl-ETPs verzeichneten dagegen erhebliche Abflüsse, und zwar in Höhe von 73 Mio. USD. Die Zuflüsse in globale thematische Aktien-ETFs gewinnen an Dynamik.

09.11.2017 | 10:09 Uhr

Die Zuflüsse in Gold-ETPs (A0LP78) nahmen in der zweiten Woche in Folge zu und beliefen sich nach dem uneinheitlichen Beschäftigungsbericht auf 20,6 Mio. USD. Das Tempo der Zuflüsse hat sich im vergangenen Monat allerdings erheblich verlangsamt. Obwohl die Arbeitslosenrate zurückging, waren die Löhne, die nach Schätzungen von 2,7 Prozent zum Vorjahr nur um 2,4 Prozent stiegen, im Oktober eine Schwachstelle. „Da aber die Beschäftigung in den vorangegangenen drei Monaten im Schnitt um rund 162.000 Stellen zunahm und die Wirtschaft sich der Vollbeschäftigung nähert, scheint die dritte Zinsanhebung der Fed in diesem Jahr beschlossene Sache zu sein. Damit dürfte der Abwärtsdruck bei Gold auf kurze Sicht steigen“, sagt Jan-Hendrik Hein, Director – Head of German Speaking Regions, ETF Securities.

Gewinnmitnahmen führten bei Rohöl-ETPs (A1N49P) zu Abflüssen in Höhe von 73 Mio. USD, da sich die Rally auf dem Rohölmarkt unvermindert fortsetzt. Wie aus den API-Daten hervorging, nahmen die Lagerbestände bei Rohöl und Erdölerzeugnissen in den USA ab, was die Preise in der letzten Woche steigen ließ. Darüber hinaus fiel die OPEC-Produktion laut einer Reuters-Studie im Oktober um 80.000 Barrel pro Tag. Hauptgrund war der Irak, der infolge des Konflikts mit den Kurden 120.000 Barrel pro Tag weniger förderte und die OPEC-Vereinbarung erstmals zu 86 Prozent einhielt. Bisher beruhte die Rohölrally auf den Angebotskürzungen der OPEC und dem zyklischen Aufschwung der Wirtschaft. Dass es so weiter geht, erscheint allerdings unwahrscheinlich und dürfte die Rohölpreise kurzfristig wieder belasten. „Die spekulative Netto-Long-Positionierung ist bei Rohöl der Sorte Brent auf ein Rekordniveau gestiegen und liegt nun zwei Standardabweichungen über dem Fünfjahresdurchschnitt. Entsprechend dürfte bei Brent im Vergleich zu WTI höheres Korrekturpotenzial bestehen“, so Hein.

Die thematischen Aktien-ETFs für Robotik (A12GJD) und Cybersicherheit (A14ZT8) verzeichneten erneut Zuflüsse, die sich in der letzten Woche auf 14 Mio. USD beziehungsweise 4,3 Mio. USD beliefen. In beiden Sektoren fielen die Gewinne für das dritte Quartal bislang allgemein positiv aus, wobei die Erwartungen global um 76 Prozent beziehungsweise um 65 Prozent übertroffen wurden. Interessanterweise waren es diesmal die Cybersicherheitsaktien, die in hoher Zahl die Schätzungen der Analysten schlagen konnten. „Auch wenn die Bewertungen in den beiden Subsektoren nach wie vor hoch sind, entsprechen sie doch im Vergleich zum Technologiesektor weitgehend dem langfristigen Durchschnitt“, sagt Hein.

Die Zuflüsse in europäische Aktien-ETPs nahmen um 5,1 Mio. USD zu und kehrten den Trend der Vorwoche um, da die Indizes in Deutschland und Großbritannien Rekordhochs erklimmten. Die Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes in der Eurozone stiegen im Oktober auf ein Sechsjahreshoch von 58,5, das die Erwartungen untermauerte, dass die Erholung in der Euroregion anhält. „Obwohl die Bank of England (BOE) die Zinsen zum ersten Mal in einem Jahrzehnt angehoben hat, hat sie es angesichts des Inflationsausblicks und der Brexit-Unsicherheiten nicht eilig, dies erneut zu tun. Dies kommt britischen Aktien zugute“, erläutert Hein.

Aufgrund der jüngsten Preisstärke flossen aus Nickel-ETPs (A0KRJ4) 8,6 Mio. USD ab. „Die Nachfrage der Elektro-Fahrzeuge inmitten des beschränkten Angebots sorgte für Optimismus, sodass Nickel einen wöchentlichen Gewinn von 9 Prozent verbuchte“, so Hein. 

Long-EUR-ETPs (A12Z32) verzeichneten laut Hein mit 8 Mio. USD die höchsten Zuflüsse seit fünf Wochen.

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