Die USA gehen drastisch gegen den chinesischen Technologieführer Huawei vor, der in Zukunft für alle Käufe von amerikanischen Produkten die Zustimmung der US-Regierung benötigt. Neben der schlechten Behandlung ihres Kronjuwels Huawei verursachte die Bekanntgabe von weit hinter den Erwartungen zurückbleibenden Zahlen zur Industrieproduktion in China Enttäuschung.
22.05.2019 | 13:17 Uhr
Die vergangene Woche war vor allem vom
drastischen Vorgehen der USA gegen den chinesischen Technologieführer
Huawei auf der einen und einer Mäßigung der amerikanischen Zollwut auf
der anderen Seite geprägt. So wird Huawei in Zukunft für alle Käufe von
amerikanischen Produkten die Zustimmung der US-Regierung benötigen. Die
Nachbarn Kanada und Mexiko erhielten im Gegensatz dazu eine versöhnliche
Behandlung, ausgedrückt durch eine Abschaffung der Sonderzölle auf
Stahl- und Aluminiumimporte.
Passend dazu ließ sich dann auch der
Beschluss der amerikanischen Regierung sehen, die Entscheidung über eine
Einführung von Zöllen auf Kraftfahrzeuge aus der EU um ein halbes Jahr
aufzuschieben. Neben der schlechten Behandlung ihres Kronjuwels Huawei
verursachte die Bekanntgabe von weit hinter den Erwartungen
zurückbleibenden Zahlen zur Industrieproduktion (5,4 Prozent Erhöhung im
April gegenüber dem Vorjahr) in China Enttäuschung.
Auch für die USA gab es keine erfreulichen Statistiken, da sowohl die Einzelhandelsumsätze mit -0,2 Prozent als auch die Industrieproduktion mit -0,5 Prozent im April gegenüber dem Vormonat zurückgegangen waren. In Deutschland hingegen gab es erfreuliche Neuigkeiten bezüglich des BIP, welches mit 0,4 Prozent im ersten Quartal 2019 nach einer Stagnation im vorangehenden Quartal wieder wachsen konnte.
Der Preis für Öl der Sorte Brent verteuerte sich gegenüber der Vorwoche stark um 3,03 Prozent auf 72,21 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar wertete gegenüber dem Euro auf und verteuerte sich um 0,76 Prozent, während der Yen um 0,42 Prozent gegenüber dem Euro aufwertete.
Die globalen Aktienmärkte entwickelten
sich leicht positiv. Japanische Titel gewannen dabei im Durchschnitt
mehr als amerikanische und wurden in ihrer Performance lediglich noch
durch Unternehmen aus Europa überboten. In den USA verloren kleine
Unternehmen stärker an Wert und Growth-Titel erwiesen sich als robuster
als Value-Werte. Bei europäischen Titeln war die Entwicklung identisch,
allerdings zeigten alle Bereiche positive Wertentwicklungen.
Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA Unternehmen aus den Bereichen Versorgung, Verbrauchsgüter und IT am besten, während Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Industrie und Konsumgüter Verluste hinnehmen mussten. Ähnlich wie in den USA konnten in Europa Titel aus den Bereichen Energie, IT und Medizin am meisten zulegen, während Unternehmen aus den Bereichen Konsumgüter, Finanzen und Rohstoffe schwächere Wertentwicklungen zeigten.
Auf dem europäischen Rentenmarkt entwickelten sich Staatsanleihen positiv und auch Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating konnten sich leicht positiv entwickeln. Papiere aus dem Hochzinssegment mussten Kursverluste in Kauf nehmen. Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern litten ebenfalls.
Diesen Beitrag teilen: