Schroders: Klimawandel-Investments bleiben 2014 interessant

Wenn das Katastrophenjahr 2013 eines gezeigt hat, dann das: Der Klimawandel ist eines der präsentesten Themen unserer Zeit – auch für Investoren.

05.02.2014 | 10:42 Uhr

Hier ein paar Fakten: Jedes der letzten drei Jahrzehnte war wärmer, als das Vorangegangene. Von 1983 bis 2012 erlebten wir die wärmste Periode seit 1.400 Jahren. Und allein 2013 war das siebtwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zwar hat die Politik den Klimawandel noch immer nicht als Topthema auf ihrer Agenda, doch Unternehmen, die sich auf die eine oder andere Weise mit dem Thema beschäftigen, gehören zu den großen Gewinnern – und das wird auch 2014 wieder zeigen, ist man beim britischen Vermögensverwalter Schroders überzeugt.

„Eines der großen Themen 2014 in Bezug auf den Klimawandel ist die Energieeffizienz“, sagt Giles Money, Fondsmanager des Schroder ISF Global Climate Change Equity. Vor allem neue Technologien, die sich besonders schnell bezahlt machten, hätten die größten Chancen, sich zu behaupten. „Jetzt wo sich die Wirtschaftslage wieder verbessert, ist die größte Herausforderung für Investoren, die richtige Balance zu finden zwischen Unternehmen, die bereits wettbewerbsfähig sind und denjenigen mit neu entwickelten Technologien, die ihre Energiekosten weiter senken,“ glaubt Money. Er geht etwa davon aus, dass der LED-Markt in 2014 signifikant wachsen wird: Ein Plus von 30 Prozent jährlich in den kommenden Jahren sei drin. In zehn Jahren, so der Klimaexperte von Schroders, würden LED-Lampen mehr als die Hälfte des Leuchtmittelmarktes ausmachen. Daneben beurteilt Money die Baubranche in den Industrieländern 2014 als besonders vielversprechend vor dem Hintergrund der Energieeffizienz. Vor allem bei den Themen Nachrüstung und Renovierung, Isolation, Heizungspumpen, Licht und energieeffizienter Verglasung glaubt der Fondsmanager an Potenzial.

Außerdem spannend im kommenden Jahr: E-Commerce. Auf den ersten Blick hat die Branche wenig mit dem Klimawandel zu tun. Es habe sich jedoch gezeigt, dass die deutlich niedrigere CO2- Bilanz von Online-Händlern, dazu führt, dass diese auch eine deutlich stabilere Preis-Gestaltung aufweisen und damit ihren Wettbewerbern im klassischen Einzelhandel weit überlegen sind. Für 2014 erwartet Money deshalb bei eben diesen Unternehmen sowohl große Wachstumschancen als auch deutliche Zugewinne beim Marktanteil.

Auch die Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie könnte 2014 zu einem spannenden Thema für Investoren werden. Getrieben durch Auflagen und Regularien wird das Thema zunehmend wichtiger werden – vor allem bei der Verbrauchseffizienz der Fahrzeuge könnte die Branche große Fortschritte machen. Aber auch beim Dauerbrenner Elektroantrieb könne man in diesem Jahr mit Wachstum rechnen. Auf der Autoshow im chinesischen Guangzhou etwa seien im Dezember bereits 18 Elektroautos von 12 verschiedenen Herstellern gezeigt worden. „Allein die Europäische Union will bis 2020 neun Millionen Elektroautos auf ihren Straßen sehen. 2013 lagen die Erwartungen für die USA und Europa zusammen bei nur 100.000 Autos. Eindrucksvoller könnte man das Wachstumspotenzial kaum verdeutlichen“, schwärmt Money.

Bei offensichtlicheren Themen wie erneuerbaren Energien ist Money hingegen vorsichtiger: „Zwar ist das Wachstum am oberen Ende des Marktes und die Konsolidierung nimmt zu, dennoch sind die Bewertungen attraktiv. Es könnte also spannend sein, den Sektor in diesem Jahr näher zu beobachten – vor allem Unternehmen mit solidem Geschäftsmodell und Management“, sagt Money. Bei Agrarrohstoffen, so Money, erreiche man 2014 den Tiefpunkt. „Wenn der Markt Agrarrohstoffe weiter meidet, könnte es jedoch schon bald zu einem äußerst interessanten Aufwärtstrend bei der Performance kommen“, glaubt Money. Die Bewertungen seien bereits attraktiv, weshalb Investoren nach Kaufgelegenheiten in diesem Jahr Ausschau halten sollten.

Ein weiteres Highlight könnte der Markt für Flüssigerdgas – auch bekannt als Liquefied Natural Gas (LNG) – in diesem Jahr sein. „Der LNG-Markt ist international äußerst attraktiv und mit sieben Prozent jährlich einer der am schnellsten wachsenden Märkte unter den fossilen Brennstoffen seit 2000“ erklärt Money. Allein in den USA wurden mittlerweile vier Exportlizenzen genehmigt, was das Land bis 2020 zu einem Nettoexporteur machen könnte und auch die Nachfrage der Volkswirtschaften Asiens untermauere die langfristige Attraktivität des Marktes.

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