Der deutsche Leitindex gewann zur Mittagszeit 1,28 Prozent auf 18.404,21 Punkte und machte damit seinen Verlust vom Freitag und zum Teil auch vom Donnerstag vergessen. Das Plus dürfe trotzdem aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Dax weiter unter Verkaufsdruck stehe, schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Abwärtstrend in der saisonal schwachen Sommerzeit schlage in diesem Jahr voll durch.
Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Werte ging es um 0,73 Prozent auf 25.527,97 Punkte nach oben und auch europaweit standen die Zeichen auf Erholung.
Ganz anders dagegen sah es unternehmensseitig beim traditionsreichen Batteriekonzern Varta DE000A0TGJ55
aus. Der kämpft nach den Worten von Kapitalmarktstratege Jürgen Molar von Robomarkets um sein Überleben. Den bisherigen Aktionären droht der Totalverlust. Um eine Insolvenz abzuwenden, hatte Varta am Sonntag bekannt gegeben, sich entsprechend dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) neu aufzustellen, womit die "Altanleger" aus dem Unternehmen gedrängt werden sollen. Die DZ Bank und Warburg Research reagierten prompt und setzten den fairen Wert beziehungsweise das Kursziel für die Aktie angesichts des drohenden Kapitalschnitts auf 0 Euro. Die Varta-Aktie, die im Mai aus dem SDax DE0009653386
entfernt worden war, sackte auf Rekordtief. Zuletzt betrug das Minus 70 Prozent.
Als Schlusslicht im Kleinwerte-Index SDax büßten die Anteile des Büromöbelhändlers Takkt DE0007446007
8,5 Prozent ein. Nach einem schwachen ersten Halbjahr hatte dieser seine Ziele für 2024 gekappt.
Die Anteile der Lufthansa DE0008232125
reagierten mit minus 1,2 Prozent auf enttäuschende Quartalszahlen und einen vorsichtigen Ausblick des irischen Billigfliegers Ryanair IE00BYTBXV33
. Die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport DE0005773303
verloren 1,8 Prozent und die Papiere des Reiseveranstalters Tui DE000TUAG505
sackten mit minus 5,3 Prozent sogar auf den tiefsten Stand seit März.
Für die Aktien des Halbleiterkonzerns Süss Microtec DE000A1K0235
ging es nach positiven Einschätzungen von Oddo BHF um 11,0 Prozent hoch. Die Oddo-Analysten lobten die am Freitag vorgelegten, sehr soliden Eckzahlen des Halbleiterzulieferers. Zudem zeugten die höheren Ziele für das Gesamtjahr von einem nachhaltigen Wandel im Wachstums- und Profitabilitätsprofil, hieß es.
Im Dax dürften SAP DE0007164600
einen Blick wert sein, die um 0,8 Prozent stiegen. Europas größter Softwarehersteller wird nach dem US-Börsenschluss seine Zahlen für das zweite Quartal vorlegen. Analysten erwarten, dass die Walldorfer weiter vom Lauf in der Cloud profitiert haben./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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