Ob ein "Italexit" wegen des Wahlausgangs ein Thema wird und wie die Märkte darauf reagieren werden - ein Kommentar von Anneka Gupta, Associate Director – Commodities bei ETF Securities.
05.03.2018 | 15:05 Uhr
(Foto: Anneka Gupta)
"Wieder einmal waren die Umfragen kein guter Anhaltspunkt für das Wahlergebnis, wie die italienische Anti-Establishment Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) zeigt, die die höchsten Stimmen aller Parteien erreicht hat.Die Renten- und Aktienmärkte reagierten insgesamt zuversichtlich auf das Wahlergebnis in Italien. Dies liegt zum Teil am bereits eingepreisten Ergebnis eines Parlaments ohne absolute Mehrheit einer Partei und auch daran, dass der Markt durch die andauernden Handelskriege, die Präsident Trump ausgelöst hat, abgelenkt zu sein scheint. Die Renditeaufschläge für italienische Anleihen über Deutschland haben sich leicht über dem Niveau der Vorwoche auf 210 Basispunkte ausgeweitet. Italienische Banktitel haben aufgrund ihres hohen Inlandsengagements den größten Einfluss auf die Abwärtsbewegung gehabt. Die Credit Default Spreads italienischer Banken waren aufgrund der Ungewissheit über den Ausgang der Wahlen auf 7,68 Prozent angestiegen. Der Anführer der Fünf-Sterne-Bewegung Luigi Di Maio hat bereits seine Absicht dargelegt, den kränkelnden Banken des Landes die Wiedererlangung von Vermögenswerten zu erleichtern und so die Rendite zu maximieren.
Wir halten es für unwahrscheinlich, dass Italien die EU oder den Euro in naher Zukunft verlassen wird, da beide Anti-Establishment-Parteien in bezug auf ihren Widerstand gegen die einheitliche Währung leiser geworden sind."
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