Der drastische Rückgang der Gold- und Silberaktien führt zu attraktiven Bewertungen, besonders bei kleinen und mittleren Produzenten! Lesen Sie mehr zur Entwicklung und weshalb der Goldpreis in den kommenden Monaten weiter unter Druck geraten kann.
28.07.2022 | 10:51 Uhr
Nach der ersten Zinserhöhung um 25 Basispunkte im März 2022 setzte sich der Zinserhöhungszyklus im zweiten Quartal 2022 fort. Die US-Notenbank erhöhte die Zinssätze im Mai um weitere 50 Basispunkte und dann im Juni um weitere 75 Basispunkte, was die aggressivste Zinserhöhung seit 1994 darstellt. Da die Inflation in den USA Mitte Juni 8,6% erreichte, gaben die Zentralbankvertreter zahlreiche Erklärungen ab, in denen sie sich verpflichteten, die Zinssätze weiterhin aggressiv anzuheben, bis die Inflation bis 2023 wieder ihr Ziel von 2% erreicht hat. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts preist der Markt bereits weitere Erhöhungen der Federal Funds Rate von derzeit 1,75% auf 3,5-3,8% bis Ende 2022 ein, während die Inflationserwartungen für 2023, definiert durch die 10-jährige Breakeven-Rate, bei 2,36% liegen.
Hinsichtlich einer drastischen Verlangsamung des globalen Wachstums, das zu einer weltweiten Rezession führen könnte, führte die aggressive Haltung der US-Notenbank im Mai zu Befürchtungen höherer Volatilitäten an den Märkten. Dies führte zu teilweisen massiven Abverkäufen in allen Anlageklassen, insbesondere am Rentenmarkt, bei Kryptowährungen und Rohstoffen. Der Goldpreis entwickelte sich im zweiten Quartal 2022 noch relativ gut und gab „nur" um 6% nach. Er beendete das Quartal bei US-Dollar 1.810 je Unze.
Während das aktuelle Marktumfeld mit steigender Inflation theoretisch gut für den Goldpreis sein sollte, führt die Hoffnung des Marktes in die Fähigkeit der Fed, ein „soft landing" zu erreichen, dazu, dass Kapital aggressiv in den US-Dollar statt in Gold und Silber fließt.
Gold- und Silberaktien waren im Mai und Juni Gegenstand aggressiver Verkäufe, da die Anleger Aktien in Barmittel umschichteten. Der weniger liquide GDXJ-Index, der von mittelgroßen und kleinen Goldunternehmen dominiert wird, sowie Silberaktien waren im Mai und Juni im Vergleich zum GDX-Aktienindex, der von den großen Goldproduzenten und Royalty Firmen dominiert wird, besonders stark betroffen (Grafik 1).
Grafik 1: Entwicklung der verschiedenen Indizes der Edelmetallproduzenten im Vergleich zum Goldpreis zwischen Mai 2021 und Juni 2022
Quelle: Bloomberg; ERIG; Silver Producers Index (gleich gewichtet): PAAS, FR, SSRM, FRES, HOCH, SIL, MAG, CDE, WPM & EDR
Die Anleger sind verständlicherweise vorsichtig, wenn es um Investitionen in Gold- und Silberaktien geht, da sie angesichts der steigenden Kosten für Energie, Löhne und Verbrauchsgüter sowie der zunehmenden geopolitischen Risiken (z.B. Chile, Peru, Mexiko) berechtigte Bedenken haben, dass die Margen gedrückt werden.
Die Finanzergebnisse für das zweite Quartal (die ab Ende Juli veröffentlicht werden) dürften dem Markt mehr Klarheit über die Auswirkungen der Inflation auf die Produktions- und Kapitalkosten verschaffen. Der starke US-Dollar wird dazu beitragen, einen Teil des steigenden Kostendrucks in einigen, nicht US-Dollar nominierten, Ländern abzufedern. Dennoch werden die Gesamtproduktionskosten der größten Goldproduzenten bis 2023 voraussichtlich um mindestens 10% steigen (Grafik 2). Dies würde für die Branche beim aktuellen Goldpreis zwar immer noch eine Nettomarge von rund 19% bedeuten, aber sollten in den nächsten Monaten weitere Zinserhöhungen angekündigt werden, könnte der Goldpreis weiter unter Druck kommen.
Abbildung 2: Bei den aktuellen Gesamtkosten „All-in-costs“ liegen die durchschnittlichen Free Cash Flow Margen bei über US-Dollar 350 je Unze
Quelle: ERIG
Der drastische Rückgang der Gold- und Silberaktien im Mai und Juni hat dazu geführt, dass die Aktien aktuell zu u.E. sehr attraktiven Multiplikatoren gehandelt werden, insbesondere die kleineren und mittelgroßen Produzenten, wie die nachstehende Tabelle zeigt (Grafik 3).
Schaubild 3: Goldaktien: KGV, Kurs/Cashflow und EV/EBITDA Ausblick 2022
Quelle: Scotiabank
Die Midcaps werden mit dem 2-3-fachen der Cashflows von 2022 und 2023 und mit EV/EBITDA-Multiplikatoren zwischen 1,9-2,3x gehandelt. Auf P/NPV Basis werden die Midcaps im Durchschnitt mit Multiples von nur 0,32x bewertet. Aber selbst die größeren Unternehmen sind mittlerweile attraktiv bewertet und haben eine freie Cashflow-Rendite von bis zu 6%.
Viele der im Earth Gold Fund UI enthaltenen Unternehmen werden derzeit mit einem EV/EBITDA-Multiplikator von 2,0x oder weniger und einem P/NAV-Multiplikator von 0,2-0,3x gehandelt, wobei die Wachstumsaussichten besser sind als bei den größeren Goldunternehmen, die Bilanzen sehr solide und die Explorationspotentiale vielversprechend. Anleger werden aber wahrscheinlich erst dann wieder in Gold- und Silberaktien investieren, wenn sich der Goldpreis stabilisiert oder zu steigen beginnt und die Auswirkungen der Inflation auf die Produktions- und Kapitalkosten besser erkennbar sind. Die nächsten Monate dürften in beiden Fällen mehr Klarheit geben. In der Zwischenzeit dürfte der Sektor volatil bleiben.
Im zweiten Quartal des Jahres blieb die Gewichtung des Fonds in Goldaktien bei 74% und die Gewichtung in Silberaktien bei 24%. Im Juni wurde I-80 Gold in das Portfolio aufgenommen, während die Beteiligungen in Unternehmen mit hohem Kupferanteil reduziert wurden. Das Engagement des Fonds in Junior-Unternehmen wurde ebenfalls leicht erhöht, nachdem diese Unternehmen im Mai und Juni Aktien zu attraktiven Preisen angeboten hatten. Der Fonds konzentriert sich weiterhin auf stark unterbewertete mittlere und kleinere Unternehmen und soll weiterhin voll investiert bleiben.
Abbildung 4: Portfoliogewichtung des Earth Gold Fund UI (2. Quartal 2022)
Quelle: ERIG, Bloomberg
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