Die meisten Anlegerportfolios sind nicht ausschließlich in Aktien, Anleihen oder Rohstoffen investiert. Sie umfassen eine diversifizierte Mischung von Aktien, Anleihen und Rohstoffen und manchmal sogar weitere Anlageklassen.
04.06.2019 | 13:40 Uhr
Oft ist es am einfachsten, die unterschiedlichen Bausteine oder Anlageklassen eines Portfolios gedanklich voneinander zu trennen. Dies ist zwar wichtig, birgt aber das Risiko, dass eine fundamentale Tatsache bezüglich des Großteils der Anlegerportfolios nicht beachtet wird: Die meisten Anlegerportfolios sind nicht ausschließlich in Aktien, Anleihen oder Rohstoffen investiert. Sie umfassen eine diversifizierte Mischung von Aktien, Anleihen und Rohstoffen und manchmal sogar weitere Anlageklassen.
Die menschliche Wahrnehmung ist häufig auf den Wettbewerb und den Vergleich fokussiert. Dies gilt ganz besonders für Portfolioentscheidungen. Es ist in der Regel sehr einfach, über Anlageklassen zu sprechen, die sich besonders gut entwickelt haben, und sehr schwierig, über Anlageklassen zu sprechen, die schlecht abgeschnitten haben. Die Besprechung von Anlageklassen, die längere Zeit negative Renditen erzielt haben, ist jedoch fast unmöglich.
An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass wir mit Anlegern sowohl über rohstoffbezogene Aktien als auch verwaltete Futures gesprochen haben. Manchmal stehen diese Allokationen im Portfolio mit Rohstoffen im Wettbewerb. Aber1:
Wenn man nur die relative Performance berücksichtigt, könnte man etwas Bedeutendes übersehen. Eines der entscheidendsten Elemente eines Portfolios bezieht sich auf das Verhältnis zwischen unterschiedlichen Anlageklassen oder Vermögenswerten zueinander.
Wenn wir zugeben, dass wir vorab nicht wissen, in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird, könnte ein Portfolio aus Anlagen mit niedrigerer Korrelation ziemlich nützlich sein. Es wäre nämlich eine Option, um die Volatilität der Anlagen insgesamt zu reduzieren. Abbildung 1 enthält ein paar wichtige Gründe, warum Rohstoffe dazu geeignet sind:
Sie können nicht direkt in einen Index investieren. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse und der Wert von Anlagen kann fallen.
Das Problem mit Begriffen wie „Korrelation“ besteht darin, dass sie zwar spannend sind, aber ohne statistische Hintergrundinformationen abstrakt erscheinen können. Aus diesem Grund gibt es keinen Ersatz für einen direkten Test, bei dem wir uns ein bestimmtes Portfolio mit Aktien und Anleihen ansehen und überprüfen, ob die risikobereinigten Renditen mit einem diversifizierten Rohstoffengagement verbessert wurden.
In Abbildung 2:
Die Sharpe-Ratio ermöglicht einen Blick auf die überschüssige Rendite im Vergleich zum risikofreien Zins pro Einheit der Standardabweichung in jedem Zeitraum. Eine höhere Sharpe-Ratio deutet auf eine höhere risikobereinigte Rendite hin. Für die Berechnung basiert der risikolose Zins auf dem ICE BofA ML 3-Month Treasury Bill Index.
Der Zeitraum vor der globalen Finanzkrise 2008–09 bezieht sich auf den Zeitraum vom 31. Januar 1978 bis zum 31. Dezember 2007. Der Zeitraum nach der globalen Finanzkrise 2008–09 bezieht sich auf den Zeitraum vom 31. Dezember 2008 bis zum 31. März 2019. Beinhaltet Backtesting-Daten. Der MSCI World Index nahm am 31. März 1986 die Echtzeit-Berechnung auf. Der Bloomberg Commodity Index nahm am 14. Juli 1998 die Echtzeit-Berechnung auf. Der Bloomberg Barclays US Aggregate Index nahm am 1. Januar 1986 die Echtzeit-Berechnung auf. Der Bloomberg Commodity Index nahm am 14. Juli 1998 die Echtzeit-Berechnung auf. Sie können nicht direkt in einen Index investieren. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse und der Wert von Anlagen kann fallen.
Wir stellen diese Frage, weil wir einige wichtige Details über die Reaktion globaler Zentralbanken auf die globale Finanzkrise von 2008–09 kennen. Quantitative Lockerungsmaßnahmen und die Senkung der Zinsen ließen die Renditen traditioneller Anlageklassen steigen. Allerdings führten sie bisher nicht zu einer höheren Inflation, die wiederum die Renditen von Rohstoffen nach oben treiben dürfte.
Woran denken Anleger heute, wenn sie Strategien für diversifizierte Rohstoffkörbe in Erwägung ziehen? Der Zeitraum nach der Krise 2008–09 ist noch sehr präsent in der Erinnerung. Damals hatten die anderen Anlageklassen so gut abgeschnitten, dass es manchem schwer fällt, die Vorteile einer zusätzlichen Allokation in diversifizierte Rohstoffe zu erkennen. Jetzt könnte allerdings ein guter Zeitpunkt hierfür gekommen sein, da das kommende Jahrzehnt bei der Betrachtung der Renditen unterschiedlicher Anlageklassen selten das vergangene Jahrzehnt widerspiegelt.
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