Die Dekarbonisierung der Volkswirtschaften nimmt weltweit immer stärker an Fahrt auf. Die Versorgung mit den dafür notwendigen kritischen Materialien wird die Bergbauindustrie dramatisch verändern.
22.09.2023 | 06:50 Uhr
Immer mehr Staaten und Unternehmen bekennen sich zu Net Carbon Zero und wollen ihre CO₂-Emissionen bis 2040 oder 2050 auf null zu reduzieren. Zentrale Bedeutung in diesem Transformationsprozess kommt den Bergbauunternehmen zu. Denn die Minenkonzerne fördern weltweit eine große Bandbreite an Metallen und Materialien, die für die Herstellung von Technologien und Infrastrukturen im Vergleich zu einer mit fossilen Brennstoffen betriebenen Wirtschaft benötigt werden. Die Verwendung von Kupfer, Aluminium und Edelmetallen in Schaltkreisen und bei der Elektrifizierung sowie die Verwendung von Lithium, Kobalt, Nickel und Graphit für Batterien sind hinlänglich bekannt. Für die Erzeugung, Speicherung und Übertragung sauberer Energie werden jedoch noch eine Vielzahl anderer Rohstoffe benötigt wie Seltene Erden und Spezialmetallen und Platingruppenmetalle ("PGMs") dringend benötigt. Und der Bedarf wächst stark: Die Nachfrageprognosen für kritische Metalle sind in die Höhe geschnellt: Bis 2030 wird ein Anstieg der Lithiumnachfrage um 363 Prozent, der Kupfernachfrage um 60 Prozent und der Nickelnachfrage um 50 Prozent erwartet.
Aber statt als Teil der Lösung, werden die Minenkonzerne häufig immer noch als Teil des Problems gesehen. Denn der Abbau von Rohstoffen bringt teils gravierende Eingriffe in die Umwelt mit sich, zudem zählte die Branche lange Jahre nicht zu den Vorreitern in Sachen Umweltschutz und Menschenrechten. Doch der Sektor hat sich in Bezug auf ESG dramatisch gewandelt. So haben heute schon über 80 Prozent der größten Minenunternehmen die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterzeichnet.
Und der Druck von der Investorenseite auf die Entscheider in den Konzernen ist hoch. Nach einer Auswertung der auf Nachhaltigkeit spezialisierten Unternehmensberatung SLR wollen heute schon 59 Prozent der Investoren, dass die Minenunternehmen sich intensiv um die Reduzierung ihre CO₂-Emissionen kümmern. 63 Prozent der Investoren wollen ihre Investments reduzieren oder ganz vermeiden, wenn diese Unternehmen ihre Dekarbonisierungsziele verfehlen. Baker Steel legt daher großen Wert auf den firmeneigenen ESG-Screening- und Scoring-Prozess, der als Instrument sowohl zur Identifizierung von Risiken als auch als Beitrag zur anhaltenden Outperformance der Unternehmen betrachten wird.
Dass die Branche angesichts des rasant wachsenden Bedarfs Investoren dringend benötigt, ist unbestritten. Die Industrie muss in den kommenden Jahren zig Milliarden in neue Bergbauprojekte investieren, die sehr kapitalintensiv sind. Wie die Branche diese Herausforderung meistern kann, lesen Sie am 13.10.2023 an dieser Stelle.
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