Lithiummarkt: Kurzfristig schwierig, langfristig aussichtsreich

Lithiummarkt: Kurzfristig schwierig, langfristig aussichtsreich
Rohstoffe

Silber, Lithium und Uran sind große Gewinner der Energiewende. Die Experten von Baker Steel analysieren die Chancen der drei Metalle für Anleger. Im dritten Teil der Serie steht der Lithiummarkt im Fokus. Hier eine Analyse zur aktuellen Lage und den Prognosen für den Lithiumsektor.

15.08.2024 | 06:15 Uhr

In Serbien eskaliert derzeit ein Streit um die Wiederinbetriebnahme einer Mine für Lithium, der die wachsende politische und wirtschaftliche Bedeutung des Rohstoffs verdeutlicht. Gegner des Projekts verweisen auf mögliche Umwelt- und Gesundheitsschäden durch den Abbau. Dagegen treiben die Europäische Union und Serbien die Kooperation bei der Förderung und Verarbeitung von Lithium entschieden voran. Immerhin gilt Lithium als mitentscheidender Faktor für die wirtschaftliche Transformation zu mehr Nachhaltigkeit, wobei Europa sehr stark von Lithium-Importen aus Australien, China und Lateinamerika abhängig ist. 

Und ohne Rohstoff geht nichts in der Elektromobilität.  Denn Lithium ist eine Schlüsselkomponente in Lithium-Ionen-Batterien, die in Autos, mobilen Geräten und bei der Energiespeicherung weit verbreitet sind.

Trotz der wachsenden Bedeutung für die Energiewende sind die Lithiumpreise in den letzten zwei Jahren aber stark gefallen, und die Aktienkurse der Lithiumbergbauunternehmen haben gelitten. Seit 2022 sind die Lithiumpreise aufgrund eines Marktüberschusses, wachsenden Lagerbeständen und Unsicherheiten über EV-Subventionen gefallen. Anzeichen einer Konjunkturabschwächung in Europa und hinter den Erwartungen zurückbleibende Verkäufe von Elektrofahrzeugen haben ebenfalls die Stimmung gedrückt. Trotzdem bleiben die Fundamentaldaten für Lithium fundamental stark, da die kontinuierlich steigende Nachfrage zu einem Rückgang der Lagerbestände führen könnte, was Batteriehersteller dazu veranlassen dürfte, sich neue Lieferungen zu sichern.

Angesichts der positiven Nachfrageaussichten könnte die aktuelle Schwäche aufgrund des vorübergehenden Überangebots übertrieben sein. So soll sich das globale Marktvolumen des Lithiummarkts von 8,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf bis über 23 Milliarden US-Dollar 2030 fast verdreifachen. Dieser Anstieg resultiert aus der steigenden Nachfrage nach Batteriekapazität, da erneuerbare Energien, insbesondere Solarenergie, an Bedeutung gewinnen. Sinkende Batteriekosten sind entscheidend für die Nachfrage, wie der 99-prozentige Rückgang der Kosten für eine Kilowattstunde Batteriespeicher in den letzten 30 Jahren zeigt. Die „Erfahrungskurve“ bringt für Lithium-Ionen-Batterien, ähnlich wie für Solarzellen, erhebliche Kostenvorteile. Die Massenproduktion von Batterien in China, ein Schlüsselelement der Industriestrategie des Landes, hat zu schnellem Wachstum geführt. In bestimmten Regionen Chinas ist die Installation von Batteriekapazitäten zusammen mit neuen Solarprojekten inzwischen vorgeschrieben.

Lithium
Lithium


Auf der Angebotsseite bemühen sich einige Lithiumbergbauunternehmen um bessere Abnahmevereinbarungen, stärkere Kostenunterstützung ihrer Projekte und eine Senkung ihrer Investitionsausgaben. Neue Produzenten werden durch die derzeit niedrigen Preise abgeschreckt, was langfristig die Unterversorgung des Marktes verstärken könnte.

Insgesamt deuten die Konsenspreise der Analysten darauf hin, dass die Lithiumkarbonatpreise in den kommenden Jahren steigen dürften, da die Nachfrage wohl schneller wächst als das Angebot. Der genaue Zeitpunkt einer Erholung des Lithiumsektors ist allerdings unklar. Dies verdeutlicht die Vorteile eines aktiven Fondsmanagements und Markt-Timings bei Investitionen in diesen aussichtsreichen Teilsektor, so wie es Baker Steel verfolgt.

Bei den Lithiumaktien sucht Baker Steel nach Unternehmen, die ihre Kosten unter Kontrolle haben und über einen gesunden Cashflow verfügen. So können die Konzerne ihre Rentabilität selbst bei erheblichen Preisschwankungen aufrechterhalten, die es auch in Zukunft geben wird. Unternehmen, die langfristige Partnerschaften mit nachgelagerten Lithiumverarbeitern oder Batterieherstellern anstreben, sind gut positioniert. Dies gilt auch für Firmen mit nachweislichen Fähigkeiten zur technologischen Innovation, um die Produktqualität zu verbessern und die Produktionskosten zu senken.

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