Präsident Trumps und Präsident Xis endloses Zaudern bei den Handelsgesprächen tragen zur Angst auf dem Markt bei.
30.08.2019 | 10:37 Uhr
Von Nitesh Shah, Director Research und Rohstoff-Experte bei WisdomTree.
Nicht
nur die Rohstoffmärkte, auch die großen Aktienmärkte und andere
zyklische Anlagen leiden. Das Zaudern der Lenker beider Supermächte
erinnert an König Midas legendäre Macht in der griechischen Mythologie.
Edelmetalle - insbesondere Gold und Silber - scheinen die Oase in der
ausgetrockneten Wüste der Investitionsmöglichkeiten zu sein. In diesem
Monat geht es nicht nur um Handelskriege, die Investoren Sorgen
bereiten: Geopolitische Bedenken im Nahen Osten, die Wirtschaftskrise in
Argentinien, ein womöglich harter Brexit und soziale Unruhen in
Hongkong – um nur einige Themen zu nennen. Die Panik beansprucht die
Märkte, viele Kommentatoren sprechen von der nächsten globalen
Rezession.
Eine vorübergehende Umkehrung der US-Anleihezinskurve wurde von vielen als unheilvolles Zeichen für eine möglicherweise bevorstehende US-Rezession angesehen. Negative Bruttoinlandsprodukte in Großbritannien und Deutschland im zweiten Quartal 2019 wirken als Problembeschleuniger. Obwohl wir darauf verweisen, dass es in der Vergangenheit mehr Kurveninversionen als Rezessionen gegeben hat und die Inversion sowieso nur vorübergehend war. Es ist klar, dass sich die Aufmerksamkeit der Anleger und der Zentralbanker nun auf die Vermeidung der nächsten Krise konzentriert.
Die
Diskussionen darüber, wie die nächste Krise vermieden werden kann,
werden beim Jackson Hole Symposium noch in dieser Woche anschwellen. Auf
der in Wyoming stattfindenden Konferenz tauschen Zentralbanker,
Wissenschaftler und Ökonomen aus der ganzen Welt ihre Ansichten aus. In
einer Phase von Handelskriegen und wetteifernden Währungsabwertungen
stellt sich die Frage, ob die Zentralbanken bereit sind, eine globale
Antwort zu geben, oder ob es im Ergebnis bei einer
"Beggar-the-neighbour“ Politik kommt, die einem einzelnen Land auf
Kosten anderer Länder hilft?
Die Furcht vor Letzterem wird die Entschlossenheit des Marktes, defensive und schwer zu verwertende Hard Assets zu halten, noch einmal verfestigen. Da wir wissen, dass Handelskonflikte von bestimmten politischen Entscheidungsträgern an sich leicht gelöst werden können, besteht auch die Gefahr, dass es verfrüht sein könnte, wenn die Notenbanken den Markt mit Liquidität überschwemmen, da dies die Vermögenswerte weiter verzerren könnte. In dieser Phase der Unsicherheit greifen die Anleger zu Recht nach Absicherungsinstrumenten.
17 Billionen US-Dollar negativ verzinsliche Anleihen weltweit und die Angst vor einem konjunkturellen Abschwung könnten Investoren dazu veranlassen, nach alternativen Anlagen zu suchen. Rohstoffe sind wahrscheinlich eine Anlaufstelle. Obwohl einige davon im Fadenkreuz des Handelskrieges stehen, werden die Vorteile von Finanzinstrumenten, die durch harte Vermögenswerte gestützt werden, genau analysiert. Das Argument für Zero-Yielding-Assets wie Gold und Silber ist aus historischer Sicht stark, wenn die Alternativen dazu Assets mit negativen Erträgen sind.
Ergebnisse nach Sektoren:
Den vollständigen Rohstoff-Monitor in englsicher Sprache können Sie sich hier im PDF-Format downloaden.
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