Während Schwellenländeraktien in den vergangenen Jahren viele Anleger enttäuscht haben, bieten Anleihen aus den Emerging Markets nach wie vor hohe Renditen. Welche Faktoren auch zukünftig für Schwellenländeranleihen sprechen und worauf Anleger achten sollten, erläutern die Experten von Carmignac.
01.02.2024 | 09:18 Uhr
In vielen Schwellenländern sind die realen Renditen, die Anleger nach Steuern erwarten können, sehr hoch. Das liegt daran, dass die Schwellenländer die Inflation relativ gut im Zaum halten konnten und viel früher als die Fed mit Zinserhöhungen begannen.
Die Renditen auf den wichtigsten Index für Schwellenländeranleihen in Hartwährung (die kein Währungsrisiko aufweisen) liegen immer noch bei über 8 Prozent. Die Renditen von Lokalwährungsanleihen von Schwellenländern wie zum Beispiel Brasilien und Mexiko waren mit knapp 10 Prozent die höchsten weltweit.
10-jährige Staatsanleihen in Lokalwährung
Carmignac, Bloomberg, 31.12.2023. *Durchschnittsrendite von Anleihen aus der Tschechischen Republik, Polen und Ungarn
Inflation und Zinsen: Unterstützung für Schwellenländer
Obwohl die Fed eine sehr aggressive Straffungspolitik verfolgte, die viele befürchten ließ, dass damit das Schicksal dieser Anlageklasse besiegelt ist, erwiesen sich die Schwellenländer im vergangenen Jahr als äußerst robust. Unter der Voraussetzung, dass eine harte Rezession beziehungsweise Deflation oder ein erneuter Inflationsanstieg, der die Fed zu Zinserhöhungen veranlassen würde, vermieden werden, ist das Szenario einer leichten Rezession für die Schwellenländer insgesamt gut. Den Erwartungen zufolge werden Zinslockerungen durch die Fed, die Aussicht auf einen schwächeren US-Dollar und ein größeres Wachstumsgefälle zwischen Schwellen- und Industrieländern (zugunsten ersterer) den Schwellenländern in den kommenden Monaten Unterstützung bieten.
Die Konjunktur in den Industrieländern dürfte sich verlangsamen, während die starke Entwicklung der Schwellenländer weitergeht – insgesamt dürften die Schwellenländer ein Wachstum von 4 Prozent erreichen, gegenüber rund 1 Prozent in den Industrieländern. Außerdem schwächt sich die Inflation überall in den Schwellenländern ab, was den Zentralbanken erlaubt, die Zinsen zu senken, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Veränderungen der Kerninflation über ein Jahr
Carmignac, Bloomberg, Stand: 31.12.2023.
Gelegenheiten bei selektivem Vorgehen
Obwohl wir vorsichtig bleiben und beschlossen haben, unsere Duration zu verringern, erkennen wir zurzeit Wertpotenzial in Lokalwährungsanleihen von Ländern wie etwa Indonesien, wo die Inflation sehr schnell zurückgeht, Südafrika, das neben Wachstum und sinkender Inflation auch mit einer steilen Renditekurve aufwarten kann, sowie in ganz Lateinamerika (Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Peru), wo der Markt immer noch sehr hohe Leitzinsen einpreist.
Externe Schuldtitel: Weniger attraktiv als es aussieht
Carmignac, Bloomberg, Stand: 31.12.2023
Fremdwährungsanleihen sind weiterhin teuer – vor allem das Investment-Grade-Segment, und wenn man notleidende und Papiere mit B-Rating ausnimmt, ist ihr Bewertungsaufschlag gegenüber dem US-Hochzinssegment nicht besonders groß. Deswegen sichern wir nicht nur das Spread-Risiko ab, sondern konzentrieren uns auch auf ein paar sehr spezifische High-Yield-Titel.
Im Währungsbereich konzentrieren wir uns auf zwei Themen:
Der Carmignac Portfolio Emerging Markets Debt verfügt über eine solide Erfolgsbilanz. Dank unseres überzeugungsbasierten Ansatzes und unseres flexiblen Mandats weist unsere Strategie in Schwellenländeranleihen eine solide Erfolgsbilanz auf. Die Währungskomponente lieferte sowohl in starken als auch in schwachen Phasen des Euro einen wesentlichen Beitrag zur Fondsperformance von durchschnittlich rund +0,6 Prozent pro Monat seit Auflegung.
Der Fonds, der ein 5-Sterne-Rating von Morningstar besitzt, liegt in Bezug auf die Rendite und die risikobereinigte Rendite laut Morningstar über den empfohlenen Anlagehorizont und seit Auflegung im ersten Dezil. Bei Betrachtung jedes beliebigen gleitenden Dreijahreszeitraums (entsprechend dem empfohlenen Anlagehorizont für den Fonds) seit der Auflegung des Emerging Markets Debt Fund vor sechseinhalb Jahren (31. Juli 2017) zeigt sich, dass der Fonds seinen doppelten Auftrag tatsächlich erfüllt: Trotz zweier großer Krisen hat er eine überaus positive absolute Wertentwicklung erzielt und sowohl den Index für Lokalwährungsanleihen (GBI EM) als auch den Index für Fremdwährungsanleihen (EMBIG) durchgehend übertroffen.
Quelle: Carmignac, Stand: 31.12.2023 – Anteilsklasse FW EUR Acc. ¹ JP Morgan GBI – Emerging Markets Global Diversified Composite Unhedged EUR Index. ² EMBIG Index (JPEIDHEU Index). Die vergangene Wertentwicklung ist nicht zwangsläufig ein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse. Die Rendite kann infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Die Wertentwicklungen verstehen sich nach Abzug von Gebühren (mit Ausnahme der Ausgabegebühren, die der Vertriebsstelle zustehen).
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