Silber hat eine hohe Korrelation zu Gold. Beim Thema Handelskrieg gibt es jedoch divergierende Effekte.
19.07.2019 | 09:01 Uhr
Von Nitesh Shah, Director Research und Rohstoffexperte bei WisdomTree.
Die Rallye bei Silber wird sich fortsetzen, wird aber voraussichtlich nicht vollständig zum Gold aufschließen. Im Juni 2019 brachen die Goldpreise aus und stiegen um 10 Prozent. Silber hingegen legte nur um 6 Prozent zu.
Unserem Prognosemodell zufolge ist ein Anstieg des Silberpreises von 15,3 US Dollar Ende Juni 2019 auf 17,0 US Dollar pro Feinunze bis Ende Dezember 2019 zu erwarten, bevor er bis Ende Juni 2020 auf 16,5 US Dollar zurückgeht.
Auf Jahressicht erwarten wir daher ein Plus bei Silber um fast 7 Prozent, was über den von uns erwarteten 5 Prozent für Gold liegt. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Silber die jüngste Kursentwicklung von Gold vollständig einholen wird.
Die Bewegungen beim Gold- und Silberpreis weisen eine Korrelation von fast 80 Prozent auf. Aber einige der Merkmale, die die Goldpreise im Moment antreiben, sind vielleicht nicht so unterstützend für Silber: So befeuern beispielsweise Ängste vor Handelskriegen die geopolitische Prämie bei Gold.
Wenn diese Ängste jedoch die Nachfrage nach Industriegütern beeinträchtigen, könnte Silber darunter leiden, denn mehr als 50 Prozent des Edelmetalls wird für industrielle Anwendungen verwendet. Wir gehen davon aus, dass die globalen PMIs im verarbeitenden Gewerbe weiter sinken. Das könnte sich jedoch ändern, wenn die Handelsverhandlungen wieder auf Kurs kommen. Unser Prognosemodell bei Silber berücksichtigt, dass die Investitionen in den Bergbau gestiegen sind – was mit Verzögerung zu einer höheren Metallproduktion führt.
Den vollständigen Ausblick können Sie sich hier im PDF-Format downloaden.
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