Die jüngste Marktkorrektur hat attraktive Einstiegsmöglichkeiten geschaffen und so wurde das Portfolio um drei neue Unternehmen erweitert.
18.01.2019 | 11:30 Uhr
BB Biotech behauptete sich 2018 in einem herausfordernden Aktienmarktumfeld. Die Gesamtrendite fiel mit -5.2% in CHF (-2.2% in EUR) zwar negativ aus, lag aber über der Portfolioperformance von -14.5% in CHF und -11.1% in EUR, was das anhaltende Vertrauen der Aktionäre in BB Biotech widerspiegelt. Im Jahresverlauf erzielte BB Biotech durch den Verkauf von drei Portfoliopositionen beachtliche Gewinne. Die Verluste auf bestehenden grösseren Portfoliobeteiligungen sowie die allgemein schwache Aktienmarktentwicklung konnten dadurch jedoch nicht vollständig kompensiert werden. Die deutliche Korrektur an den Aktienmärkten im Dezember übertraf die zuvor seit Jahresanfang erzielten Gewinne. Die Aktie verlor im 4. Quartal -18.8% in CHF und -17.2% in EUR, während das Portfolio im gleichen Zeitraum ein Minus von -18.2% in CHF und -17.3% in EUR verzeichnete. In Zahlen bedeutet dies einen Verlust für das 4. Quartal von CHF 643 Mio. und für das Gesamtjahr 2018 von CHF 471 Mio. Das Management setzt die Repositionierung des Portfolios mit Blick auf den kommenden Wachstumszyklus im Biotechnologiesektor fort. Ungeachtet der schwierigen Lage an den Finanzmärkten verzeichnet die Biotechnologiebranche beachtliche fundamentale Fortschritte. Die jüngste Marktkorrektur hat attraktive Einstiegsmöglichkeiten geschaffen und so wurde das Portfolio um drei neue Unternehmen erweitert. Der Verwaltungsrat setzt die Dividendenpolitik der letzten Jahre fort und schlägt der Generalversammlung vom 21. März 2019 wiederum eine ordentliche Dividende im Umfang von 5% des volumengewichteten Durchschnittskurses der Aktie im Dezember 2018 von CHF 3.05 pro Aktie vor.
Alle führenden globalen Aktienindizes gaben 2018 nach. Ursächlich dafür waren
die weltweite Konjunkturabkühlung infolge der Handelsstreitigkeiten zwischen
den USA und China sowie Sorgen um eine Straffung der US-Fiskalpolitik. Die
Europäische Union war mit Unsicherheiten betreffend des bevorstehenden Brexit
und Haushaltssorgen einiger Mitgliedstaaten konfrontiert. Dow Jones (-3.5% in
USD), Nasdaq Composite (-2.8% in USD), DAX (-18.3% in EUR) und SPI (-8.6% in
CHF) büssten an Wert ein. Der Nasdaq Biotech Index (NBI) verlor im Berichtsjahr
rund -8.9% in USD. Das Gros dieser Verluste ist auf ein schwaches 4. Quartal
zurückzuführen, in dem die meisten dieser Leitindizes in Prozent zweistellig
nachgaben.
Abgesehen von der allgemeinen Lage an den Märkten und dem schwierigen
Jahresende an den Börsen kann das Management dem letzten Jahr viel Positives
abgewinnen. So sah man beachtliche Fortschritte bei der Medikamentenentwicklung
und im gesamten Biotechnologiesektor. Im 4. Quartal 2018 hat die
US-Zulassungsbehörde FDA 18 neue Arzneimittel zugelassen, womit die Gesamtzahl
der Zulassungen im Berichtsjahr auf einen Rekordwert von 59 stieg. Der
Kapitalbedarf der zahlreichen Börsengänge und Kapitalerhöhungen überstieg die
Mittelzuflüsse in die auf Biotechnologie spezialisierten Anlageprodukte.
Dadurch fanden viele der Kapitalerhöhungen im Berichtsjahr unter ungünstigen
Bedingungen statt. Dennoch wurde der Grossteil dieser Transaktionen umgesetzt,
da die fundamentalen technologischen Fortschritte und die zugrundeliegenden Marktbedürfnisse
Wertpotenzial bereithalten. Die Bewertungskorrekturen fast aller Biotechfirmen
dürften 2019 neue Chancen für Wertsteigerungen und mögliche Übernahmen bieten.
Starkes Aktionärsvertrauen untermauert BB Biotechs relative Stabilität im
Geschäftsjahr 2018
Für 2018 wies die Aktie von BB Biotech eine Gesamtrendite von -5.2% in CHF und
-2.2% in EUR aus, ein Verlust, der dank des anhaltend starken Vertrauens ihrer
Aktionäre geringer als der Verlust des zugrundeliegenden Portfolios ausfiel.
Die in EUR erzielte Gesamtrendite wurde durch die Abwertung des Euro gegenüber
dem USD begünstigt. Der Innere Wert (NAV) des Portfolios sank um -14.5% in CHF,
-11.1% in EUR und -15.0% in USD.
Im 4. Quartal fiel der Aktienkurs von BB Biotech um -18.8% in CHF und -17.2% in
EUR. Seit der Aufnahme von BB Biotech in den SPI und den SMIM Index am 24.
September 2018 stieg die kurzfristige Volatilität zuerst aufgrund der breiteren
Aktiennachfrage, gefolgt von Schwankungen eines schwierigen Marktumfelds. Der
NAV des Portfolios von BB Biotech spiegelt für den gleichen Zeitraum die
allgemeine Börsenkorrektur mit einem Minus von -18.2% in CHF, -17.3% in EUR und
-18.2% in USD wider. Dabei schnitt das Portfolio im 4. Quartal aus
Performancesicht besser ab als die Benchmark (NBI).
Die konsolidierten, aber noch nicht geprüften
Viertquartalszahlen 2018 zeigen einen Nettoverlust von CHF 643 Mio. gegenüber
einem Vorjahresverlust von CHF 156 Mio. Das konsolidierte, aber noch nicht
geprüfte Zahlenwerk für das Gesamtjahr 2018 weist einen Nettoverlust von CHF
471 Mio. gegenüber einem Vorjahresgewinn von CHF 688 Mio. aus.
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung am 21. März 2019 eine reguläre
Dividende von CHF 3.05 pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer
Dividendenrendite von 5% auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Aktie
von BB Biotech im Dezember 2018 - im Einklang mit der 2013 eingeführten
Ausschüttungspolitik.
Im 4. Quartal trennte sich BB Biotech von drei Positionen. Dazu zählte die
Aktie von Tesaro im Rahmen einer Übernahme. Bevor Glaxo Smith Kline eine
Offerte von USD 75 pro Tesaro Aktie annoncierte, was insgesamt einen Kaufpreis
von USD 5 Mrd. ausmacht, hatte BB Biotech ihr Engagement bei tiefer Bewertung
aufgebaut. BB Biotech veräusserte die gesamte Position zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung der Transaktionsdokumente, woraufhin der Cash-Anteil des
Portfolios um 8% stieg, und erzielte damit einen beachtlichen Gewinn zu einer
Zeit, als die Aktienmärkte unter massivem Druck standen. Darüber hinaus
verkaufte BB Biotech die restlichen Beteiligungen an Novo Nordisk und
Achillion. Zu Beginn des 4. Quartals wurden weitere Gewinne bei anderen Large
Caps realisiert, nämlich Celgene, Gilead und Regeneron. Diese Erlöse wurden im
Rahmen der angekündigten strategischen Portfolioreallokation reinvestiert -
dabei galt der Fokus bestehenden Small- und Mid-Cap-Positionen und einigen
vielversprechenden neuen Unternehmen. BB Biotech nutzte das Marktumfeld für die
Aufstockung ihrer bestehenden Beteiligungen an mittelgrossen Firmen wie
Neurocrine, Agios, Alnylam und Sage zu attraktiven Bewertungen und zum Ausbau
ihrer Engagements in Argenx, Nektar, Myokardia und G1 Therapeutics. Ferner
investierte BB Biotech in Moderna Therapeutics sowohl durch Partizipation am
Rekordbörsengang (USD 600 Mio.) als auch durch den Kauf von weiteren Aktien,
deren Kurs infolge des Ausverkaufs nach dem IPO gesunken war und die daher eine
attraktive Kaufgelegenheit darstellten.
Eine weitere Investition wurde in Kezar Life Sciences getätigt. Das
Unternehmen, eine neue Position von BB Biotech, fokussiert sich auf
Autoimmunerkrankungen. Kezars führender Produktkandidat KZR-616 ist ein
Immunproteasom-Inhibitor und wird in Kürze Phase-II-Versuche als Wirkstoff zur
Behandlung von Patienten mit Lupus Nephritis durchlaufen.
Nach einer umfassenden Überprüfung der gentherapeutischen
Landschaft und in Übereinstimmung mit der Strategie künftig Kapital verstärkt
in führende Plattformunternehmen mit Produkten in der früheren
Entwicklungsphase zu reinvestieren, hat BB Biotech Positionen in Sangamo und
Audentes eröffnet. Sangamo hat seine für den Einsatz in der Gentherapie
bestimmte Zinkfingernuklease-Technologie seit mehr als zwei Jahrzehnten kontinuierlich
verbessert und treibt neben zahlreichen eigenen Projekten auch die Entwicklung
von Partnerprogrammen voran. Audentes verfügt über vier Gentherapien in der
klinischen Entwicklungsphase. Sein Leitwirkstoff ist AT-132, ein
Adeno-assoziierter Virus 9 (AAV9) mit dem MTMT1-Gen, der zur Langzeitexpression
von Myotubularin in Muskelzellen bei Neugeborenen mit X-chromosomaler
myotubulärer Myopathie eingesetzt wird.
Ausblick für 2019 - spannende Fundamentaldaten und äusserst attraktive
Bewertungsniveaus in einem anhaltend volatilen Umfeld
Auch 2019 wird in den Augen von BB Biotech wichtige technologische Fortschritte
bringen, die in den kommenden Jahren neue Behandlungsmodalitäten ermöglichen,
um dem ungedeckten medizinischen Bedarf vieler Patienten zu begegnen. Daher
konzentriert sich die Vermögensallokation des Investmentteams nicht nur auf die
etablierten Bereiche - wie etwa die Onkologie, seltene Krankheiten und
neurologische Indikationen - sondern auch auf Zukunftstechnologien, die
möglicherweise neuartige Behandlungsmethoden mit einem vielversprechenden
therapeutischen Profil und wirtschaftlichem Nutzen bieten.
So geht BB Biotech beispielsweise davon aus, dass RNA-basierte Arzneimittel -
sie befinden sich für seltene und schwere Erkrankungen derzeit in der frühen
Marktlancierung - in den kommenden Jahren mit weiteren Produkten auch grösseren
Patientenpopulationen zugänglich gemacht werden. Indessen dürften potenziell
Gentherapien mit Heilungspotenzial, die nur ein einziges Mal angewendet werden,
in absehbarer Zukunft bei seltenen monogenetischen Erkrankungen zum Einsatz
kommen. Wie bereits in der Vergangenheit wird BB Biotech ihr Portfolio auch in
Zukunft weiterhin um Unternehmen ergänzen, die frühklinische
Entwicklungsprogramme in besagten Bereichen vorantreiben. Infolgedessen wird BB
Biotech ihre derzeitige Fokussierung auf kleinmolekulare Wirkstoffe und
Biologika im Laufe der Zeit um neuartige Behandlungsmodalitäten erweitern, die
auf Technologien basieren, denen die Portfoliomanager in den kommenden Jahrzehnten
die Entwicklung hochwertiger medizinischer Lösungen für schwerwiegend erkrankte
Patienten zutrauen.
Anhaltende Debatten über die Werthaltigkeitsanalysen von Medikamenten und ein
struktureller Wandel innerhalb des US-Gesundheitssystems werden voraussichtlich
das Umfeld für Biotechfirmen prägen. Entsprechende Diskussionen haben sich
negativ auf die Gewinnprognosen grosser und rentabler Biotech- und
Pharmakonzerne ausgewirkt. Die im Jahr 2018 gesunkenen Bewertungen könnten
kleine und mittelgrosse Biotechunternehmen mit weiterem Finanzierungsbedarf
dazu veranlassen, sich eher als bisher auf Fusionen oder Übernahmen
einzulassen. Aber auch grosskapitalisierte und hochprofitable Unternehmen
können aufgrund der Bewertungsabschläge in den Fokus von Übernahmen geraten.
Dies wird durch die überraschende Übernahme von Celgene durch Bristol-Myers
Squibb untermauert. Angekündigt wurde, dass Celgene, eine langfristige und
höchst erfolgreiche Investition von BB Biotech, im 3. Quartal 2019 für über USD
70 Mrd. übernommen wird.
Diese Dynamik ist sehr positiv zu werten, da sie die
Vitalität des Investitionszyklus im Biotechbereich verdeutlicht - und die
Notwendigkeit bestätigt, auch in Zukunft den Fokus auf eine sorgfältige
Arbeitsweise und die Wertschöpfung zu legen. Zudem bleibt das Wachstumsszenario
völlig intakt - sowohl für den gesamten Biotechsektor als auch für BB Biotechs
äusserst selektive Titelauswahl. Das Investmentteam von BB Biotech erwartet bei
den Produktzulassungen auch für 2019 ein weiteres erfolgreiches Jahr vor dem
Hintergrund, dass die FDA nach wie vor darum bemüht ist, Innovationskraft zu
fördern. BB Biotech wartet mit Spannung auf Neuigkeiten ihrer
Portfoliounternehmen und sieht im mittel- und langfristigen Wachstum der
Biotechnologie weiterhin ein hervorragendes Anlageargument.
Der vollständige Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2018 wird am 15. Februar 2019 veröffentlicht.
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