Metzler: Technologiekonzern Jenoptik hat Zeug zum Champion

Die Analysten des Bankhauses Metzler empfehlen die Aktie des ostdeutschen Photonik-Unternehmens Jenoptik zum Kauf. Nach einem sehr verhaltenen Wachstum in den vergangenen Jahren sieht Research-Leiter Jürgen Pieper nun wieder gute Chancen für eine signifikante Umsatz- und Gewinnsteigerung.

30.06.2015 | 11:01 Uhr

Zwar war das Ergebnis im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal noch rückläufig. Doch signalisierten ein Anstieg von Auftragseingang und Umsatz, dass es dem Konzern im laufenden Jahr gelingen könne, das Ruder nach einigen schwachen Jahren herumzureißen und seine Potenziale als Marktführer für zahlreiche Hightech-Produkte auszuspielen. „Die mittelfristigen Wachstumsperspektiven von Jenoptik sind ausgezeichnet, denn diese technologisch anspruchsvollen Produkte werden weltweit immer stärker nachgefragt“, so Pieper. Diese Sicht wird unterstützt von einer Studie des Bundesministeriums für Forschung und Bildung, die den Photonik-Markt bis 2020 zu den Industriezweigen mit deutlich überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial zählt. Den Ausblick des Unternehmens selbst hält der Analyst zwar für ambitioniert, sieht darin aber ebenfalls ein Signal für eine Wende: Jenoptik geht von einer Umsatzsteigerung von 10 bis 17 % für 2015 aus. Pieper schätzt für 2015 ein operatives Ergebnis von 60 Mio. EUR, was etwa in der Mitte des vom Unternehmen angestrebten Gewinns liegt, aber einem Gewinnanstieg von immerhin 23 % entspräche. 

Als einen der Gründe für die mageren Resultate der vergangenen Jahre nennt Pieper die sehr zurückhaltende Auftragsvergabe der europäischen Verteidigungsministerien. Hier scheint sich das Blatt langsam zu wenden: Die bislang noch problembehaftete Verteidigungssparte von Jenoptik dürfte künftig deutlich von wieder steigenden Verteidigungsetats in Europa profitieren. 

Die Bewertung der Jenoptik-Aktie hält Pieper für sehr günstig: Gegenüber einer Vergleichsgruppe börsennotierter Unternehmen aus der Industrietechnologie sowie Autozulieferern ermittelt er einen Abschlag von rund 27 % für das Jenoptik-Papier. Diese Kursschwäche lasse sich auf enttäuschende Ergebnisse der vergangenen Jahre zurückführen, die jedoch aufgrund des hohen technologischen Know-hows und wieder anziehender Auftragszahlen allmählich wieder gesteigert werden könnten. Aufgrund der vergleichsweise günstigen Bewertung und eines hohen Streubesitzes von knapp 90 % schließt der Metzler-Analyst zudem Übernahmeangebote für Jenoptik nicht aus. 

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