Themenfonds haben so ihre Tücken. Haben die Investoren einen Erfolg versprechenden Branchentrend entdeckt, folgen häufig dynamische Kursgewinne.
20.12.2024 | 12:15 Uhr von «Jörg Wenner»
Diese können in einer Überbewertung der betreffenden Aktien
münden. Die anschließenden Korrekturbewegungen fallen dann im Regelfall ähnlich
heftig aus.
Langfristig orientierte Anleger, die an zukunftsträchtigen Themen teilhaben und zugleich ihre Nerven schonen möchten, sollten daher einen defensiven Ansatz wählen. Einen solchen verfolgt der M&G Global Themes (ISIN: LU1670628491). Der internationale Aktienfonds investiert weltweit in mehrere Themen, die jahrzehntelang Bestand haben sollten. Selektiert werden im Regelfall 40 bis 60 Einzelunternehmen, die Wachstum zu einem vertretbaren Preis versprechen.
Dominant sind momentan die Themen „Demografie“ und „Innovationen“. Sie standen zuletzt für etwa ein Drittel des Portfolios. Hinzu kommen die Themen „Infrastruktur“ und „Umwelt“. Wie diese Schlagworte signalisieren, ist das Anlageuniversum bewusst breit gefasst. Portfoliomanager Alex Araujo, der den Fonds seit dem Frühjahr 2019 betreut, investiert unter anderem in Versorgungsunternehmen, Eisenbahngesellschaften, Gesundheitstitel und Versicherungen. Der IT-Bereich wird derzeit durch Blue-Chips wie Microsoft oder Oracle abgedeckt. Mit einem Anteil von rund 18 Prozent weist der IT-Sektor aber eine deutlich niedrigere Gewichtung als der MSCI All Countries World Index auf, mit dem sich der Fonds vergleicht.
Es fällt auf, dass einige Portfoliounternehmen mehr als einem Anlagethema zuzuordnen sind. So decken zum Beispiel die selektierten Betreiber von Mobilfunkmasten oder Rechenzentren die beiden Themen „Infrastruktur“ und „Innovationen“ ab. Titel wie das Energieunternehmen Nextera oder der Forstwirtschaftskonzern Weyerhaeuser wiederum repräsentieren die Themen „Umwelt“ und „Infrastruktur“.
Der Fonds kann als Ergänzung zu einem europalastigen Portfolio betrachtet werden. Auf unseren Heimatkontinent entfallen lediglich rund 10 Prozent der Investments. Den Löwenanteil steuern US-Titel mit mehr als 50 Prozent bei, gefolgt von Kanada und Asien. Unternehmen aus Schwellenmärkten werden ebenfalls selektiert, sodass der Fonds neben den aktientypischen Verlustrisiken u.a. auch relevante Währungs- und Länderrisiken aufweist.
Der Fonds ist im zurückliegenden Zwölf-Monatszeitraum hinter dem Sektordurchschnitt zurückgeblieben. Dies ist aber teilweise auf die Börsenrallye zurückzuführen, die zuletzt unter anderem hochvolatile Chiptitel mit deutlich erhöhtem Risiko in die Höhe schnellen ließ.
Das Portfoliomanagement meidet solche spekulativen Phänomene erklärtermaßen. Es achtet einerseits auf eine starke und steigende Cash-Generierung. Zugleich bevorzugt es Unternehmen mit quasi unverzichtbaren Produkten und Dienstleistungen, die das Potenzial aufweisen, auch die nächste Rezession ohne ernsthafte Blessuren zu überdauern. Angesichts der bereits weit fortgeschrittenen Hausse speziell im Technologiesektor stellt der M&G-Fonds eine geeignete Beimischung dar, um Risiken breiter zu streuen, ohne auf langfristig chancenreiche Anlagethemen verzichten zu müssen.
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