Nach einem sehr starken Jahresbeginn sind die Unternehmensanleihen wieder auf einem ähnlichen Stand wie im gesamten Jahr 2018.
29.03.2019 | 10:47 Uhr
Die Marktspreads sind relativ eng und dürften es auch bleiben. Die Spreads spiegeln tendenziell immer die jeweils aktuellen Ausfallraten wider und diese steigen in der Tat (noch) nicht.
Je mehr der bereits sehr lange Kreditzyklus voranschreitet, desto stärker dürfte auch die Risikoaversion und Dispersion größer werden. Unserer Erwartung nach splittet sich der Markt zunehmend in als sicher und als riskant geltende Werte – und wenn ein Emittent nicht mehr als risikofrei gilt, fallen die Kurse. Daraus können sich wiederum interessante Chancen ergeben.
Außerdem beobachten wir, dass sich die Struktur der Unternehmensanleihemärkte in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Während zur Zeit der globalen Finanzkrise die Banken das Geschäft dominierten, wird das größte Kreditrisiko – meist in Form von ETFs oder benchmarkgebundenen Fonds – derzeit von der Käuferseite getragen (Pensionsfonds, Gemeinden, Stiftungen usw.). Dadurch dürfte im nächsten Abwärtszyklus die Volatilität steigen.
In dieser späten Phase des Zyklus sollten die Unternehmensanleihen sehr sorgfältig und nach ihren jeweiligen Besonderheiten analysiert werden. Auf der anderen Seite ist das Umfeld für Bond-Picker günstig. Da die Dispersion so bleiben dürfte, wird das Gesamtrisikoprofil tendenziell so bleiben, weshalb wir vorsichtig und gewinnbringend in Marktbereichen anlegen, wo die Kombination aus Risikoaversion und gesunkener Liquidität, spezifische Chancen für Anleger mit einem flexiblen Mandat bietet. Unabhängig davon, ob die Märkte bleiben, wie sie sind: Wir sind zuversichtlich, dass sich Performancetreiber herauskristallisieren. Hierzu zählen Carry, spezifische Gelegenheiten für Long- und Short-Positionen und Volatilitätsspitzen, die bessere Einstiegspunkte bieten.
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