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Beeinflusst die US-Wahl die Aktienmärkte?

Tilo Wannow, Portfoliomanager des ODDO BHF Polaris Balanced.
US-Wahlen

„Politische Aktienmärkte haben kurze Beine“ ist eine Marktweisheit, die besagt, dass politische Ereignisse wie Wahlen oder Kriege keinen dauerhaften Einfluss auf die Aktienkurse haben.. Ist dies nun auch bei der US-Wahl der Fall? Tilo Wannow, Portfoliomanager des ODDO BHF Polaris Balanced, hat sich darüber Gedanken gemacht.

31.10.2024 | 07:00 Uhr

„Dennoch nimmt die Nervosität der Anleger im Vorfeld einer US-Präsidentschaftswahl tendenziell zu, insbesondere wenn der Wahlkampf stark polarisierend ist und ein knappes Ergebnis erwartet wird“, schreibt Tilo Wannow, Portfoliomanager des ODDO BHF Polaris Balanced, in einem aktuellen Marktkommentar. Als Qualitätsinvestor kommt man trotz der hohen Bewertungen nicht an den USA vorbei.

Zwei Kandidaten – eine Richtungsentscheidung

„Die Präsidentschaftswahl in den USA bewegt nicht nur die Amerikaner, sondern hat weltweite Auswirkungen auf Wirtschaft und Politik“, fügt Wannow hinzu. Bei einem Sieg der Demokraten könnten erneuerbare Energien, Gesundheits- und Technologietitel profitieren. Fossile Brennstoffe und Finanztitel würden als Verlierer gelten. Bei einem Sieg der Republikaner würden wiederum Sektoren wie Energie, Rüstung und Finanzdienstleistungen profitieren. Erneuerbare Energien und der Einzelhandel wären mögliche Verlierer, da durch die Handelspolitik Trumps höhere Zölle erhoben werden könnten.

Großes Wachstum

„Im regionalen Vergleich waren im bisherigen Jahresverlauf 2024 deutliche Kurssteigerungen in den USA zu verzeichnen“, betont der Portfoliomanager von ODDO BHF AM. Die europäischen Märkte entwickelten sich etwas schwächer. Gleichzeitig hat die dadurch gestiegene Bewertung die Anfälligkeit für Kursrückgänge erhöht, was im Zuge der August-Korrektur deutlich wurde. Insbesondere US-amerikanische Technologieunternehmen, die als wichtige Profiteure der Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz gelten, haben im Jahresverlauf 2024 wesentlich zur Stärke des Aktienmarktes beigetragen. Technologieunternehmen machen etwa 40 Prozent des S&P 500 aus, während sie im STOXX Europe 600 lediglich mit ca. zehn Prozent gewichtet sind.

Vorteile für US-Aktien

„Neben der Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den USA und Europa tragen robuste Unternehmensgewinne dazu bei, den erhöhten Bewertungen teilweise entgegenzuwirken“, schreibt Wannow. Die Spielräume der Unternehmen für Preisüberwälzungen werden jedoch kleiner. Der anhaltende Kostendruck könnte in einigen Unternehmen zunehmend zu Margendruck führen. Dafür bieten US-Aktien fundamental betrachtet Vorteile: Für das Jahr 2025 wird ein Gewinnwachstum von 15,3 Prozent im S&P 500 prognostiziert (für 2024 10,8%). Im Vergleich dazu wird für das Jahr 2025 für den STOXX Europe 600 ein Gewinnwachstum von 10,4% prognostiziert. Zusätzlich liegt die Eigenkapitalrendite im S&P 500 bei 17,5 %, was ebenfalls über dem Wert des STOXX Europe 600 (13,7 %) liegt. Egal wie die Wahl ausgeht – US-Aktien sollten immer eine gebührende Rolle in einem breit gestreuten Portfolio haben. (jk)

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