Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust untersuchte die
Entwicklung der beiden Anlageklassen in den 17 Zinssenkungsphasen der
US-Notenbank Fed seit dem Jahr 1973. Dazu berechnete Pascal Kielkopf die
Performance, die der marktbreite US-Aktienindex S&P 500 und der Bloomberg
US Treasury Index, der die Entwicklung von US-Staatsanleihen abbildet, im
Zeitraum von der ersten bis zur letzten Zinssenkung der Fed jeweils erzielten.
Bei seiner Analyse unterschied der Experte zwischen den neun Phasen, in denen
es in den USA zu einer Rezession kam – und den acht Zeiträumen, in denen diese
vermieden werden konnte.
- „In den vergangenen 50
Jahren gab es 17 Phasen, in denen die Fed die Zinsen gesenkt hat. Im
Schnitt dauerte der Zeitraum von der ersten bis zur letzten Zinssenkung
neun Monate.“
- „Kam es in den USA zu
einer Rezession fiel die Phase mit 14 Monaten deutlich länger aus. Im
Mittel senkte die Notenbank die Zinsen hier um 4,23 Prozentpunkte.“
- „Gelang es der
US-Wirtschaft eine Rezession zu vermeiden, senkte die Fed die Zinsen im
Schnitt nur drei Monate lang – um gerade einmal 0,83 Prozentpunkte.“
Wie schnitten Aktien und Anleihen in diesen Phasen ab?
- „Bei den Renten ist das
Bild eindeutig: In allen 17 Phasen sinkender Zinsen konnten Bonds zulegen.
Im Schnitt verzeichneten sie ein Plus von 10,8 %.“
- „Allerdings waren die
Unterschiede zwischen Phasen mit und ohne Rezession auch bei den Anleihen
sehr groß: Schrumpfte die Wirtschaft, gewannen die Renten 15,8 % hinzu. In
den anderen Fällen lag der Zuwachs ‚nur‘ bei 5,2 %.“
- „Bei den Aktien ist das
Bild weniger eindeutig. Im Schnitt konnten sie in Zinssenkungsphasen um
0,4 % zulegen. Die Spannen fielen aber teilweise extrem aus: Während die
Aktien in der Finanzkrise fast 40 % verloren, konnten sie Anfang der
1990er Jahre um 45 % zulegen.“
- „Der fundamentale Kontext
ist also sehr wichtig, denn getrieben durch die großen Krisen haben
Anleger in der Vergangenheit im Durchschnitt mit Renten in
Zinssenkungsphasen mehr verdient als mit Aktien.“
- „Legten die Aktien aber
zu, gewannen Investoren mit ihnen in sechs von sieben Fällen mehr als mit
Anleihen.“
Wie sollen Anleger derzeit vorgehen?
- „Aufgrund der
Unsicherheit, ob eine Rezession vermieden werden kann oder nicht, raten
wir Anlegern momentan zu einer neutralen Aktien- und Anleihequote.“
- „Sollte die Wirtschaft
weiterwachsen, dürften Investoren auch dieses Mal mit Aktien besser
fahren. Kommt es hingegen zur Rezession, können die Anleihen mögliche
Verluste dämpfen.“ (pg)
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