Bedeutung des Fiscal-Cliff-Deals in den USA für Anleger in globale Aktien

Aktien

Stephen Thornber, Fondsmanager des Threadneedle Global Equity Income Fund, erläutert die Folgen des Fiscal-Cliff-Deals in den USA für Anleger, die in globale Aktien investieren.

15.01.2013 | 11:13 Uhr

"Unseres Erachtens entwickelt sich das Jahr 2013 nach Abschluss des New Year’s Day Tax Agreement (Steuerabkommen am Neujahrestag) durch US-amerikanische Politiker positiv für Anleger in globale Aktien, da dieses zum Teil zur Lösung der Fiskalklippe beiträgt. Die Anleger in globale Aktien haben die potenziellen Steueränderungen eng verfolgt, da diese Auswirkungen auf die Nachfrage nach dividendenausschüttenden Unternehmen haben könnten. Eine positive Folge dessen ist die Beseitigung der Unsicherheit rund um die steuerliche Behandlung von Kapitalanlagen.

Im November kam es bei in den USA börsennotierten dividendenausschüttenden Aktiengesellschaften, darunter der Stromversorger Southern Company und der Telekommunikationsriese AT&T, zu großen Verkaufswellen, da die Anleger befürchteten, dass Politiker, die sich die Reduzierung des Haushaltsdefizits in den USA zum Ziel gesetzt haben, Dividenden ins Visier nehmen könnten. Hätte man die Fiskalklippe nicht verhindern können, wäre der derzeitige Steuersatz auf Dividenden für Personen mit den höchsten Einkommen von 15 % auf 43 % gestiegen, und wenngleich mehrheitlich davon ausgegangen wurde, dass es letztendlich nicht dazu kommen wird, haben zahlreiche Kommentatoren in ihren Einschätzungen die Möglichkeit eines Anstiegs auf 25 % für realistisch gehalten. Einige US-amerikanischen Unternehmen haben ihre Dividendenausschüttungen für 2012 beschleunigt, um die Jahresendfrist nicht zu überschreiten. Sie zahlten entweder Sonderdividenden oder zogen die für 2013 geplanten Ausschüttungstermine vor.  

Gemäß dem vereinbarten Deal werden die Dividenden für Bürger mit einem Einkommen von unter 450.000 US-Dollar weiterhin mit 15 % besteuert. Über diesem Schwellenbetrag steigt der Steuersatz auf 20 %. Dieser Deal ist vom Markt positiv aufgenommen worden, und die dividendenausschüttenden Aktien haben sich schnell von der Ungewissheit Ende 2012 erholt.  

Es ist ermutigend, dass in den USA, wo Unternehmen traditionell dazu neigen, Gewinne für Wachstum oder Aktienrückkäufe einzubehalten, zahlreiche Aktiengesellschaften Dividendenausschüttungen einführen oder erhöhen. Da die Dividenden weiterhin zum selben Satz wie Kapitalerträge besteuert werden, rechnen wir für 2013 mit einer Fortsetzung dieses Trends. In den vergangenen zwei Jahren haben wir bereits eine Zunahme der Zahl der Unternehmen beobachtet, die eine Dividende von 70 % bis 77 % ausschütten. Darüber hinaus haben einige Unternehmen uns gegenüber erwähnt, dass die wachsende Nachfrage der Anleger nach Dividenden Auswirkungen auf ihre Kapitalmanagemententscheidungen hat.

Die Renditen aus globalen Aktien bleiben über dem langfristigen Durchschnitt; der MSCI AC World Index rentiert derzeit mit 2,96%[1]. Aufgrund des sich verbessernden Wirtschaftsumfelds, der gesunden Unternehmensbilanzen und der nach wie vor steigenden Anlegernachfrage nach Renditen gehen wir von einem guten Jahr für dividendenausschüttende Aktien aus – sowohl in den USA als auch weltweit."

[1] Quelle: Factset, 4. Jan. 2013

Diesen Beitrag teilen: