Columbia Threadneedle: ROHSTOFFAUSBLICK

Der Ausblick für die Rohstoffpreise hat sich seit Jahresanfang verbessert. Dafür sind sowohl makroökonomische als auch fundamentale Faktoren verantwortlich.

30.09.2016 | 14:07 Uhr

Wir haben den Punkt erreicht, an dem die Dynamik von Angebot und Nachfrage in allen Rohstoffsektoren wieder ihr altes Gleichgewicht erreicht hat.

Auf der Makroebene und aus der Perspektive der Rohstoffmärkte betrachtet haben die Notenbanken meiner Ansicht nach gute Arbeit geleistet – indem sie Anlegern die richtigen Anreize geboten haben, um mehr harte Assets zu kaufen. Davon hat vor allem Gold profitiert. Weltweit haben ETFs in diesem Jahr ganze 500 Tonnen Gold zugekauft. Wenn die globalen Zinsen noch weiter ins Minus rutschen sollten, dürfte die Anlegernachfrage nach Rohstoffen nochmals zunehmen. Sollte das geldpolitische Experiment keine Früchte tragen, dürften weltweit fiskalpolitische Stimulusmaßnahmen folgen.

Die Beschäftigung zieht bereits an und die Löhne steigen. Dadurch und durch die seit mehreren Jahren niedrigen Rohstoffpreise treten endlich auch die Verbraucher wieder in Erscheinung. Fiskalpolitische Stimulusmaßnahmen sollten dem Einzelhandel und den Konsumenten zugutekommen. In Verbindung mit höheren Wachstumsraten in den Schwellenmärkten und dem relativ schwächeren US-Dollar sollte so aus einem makroökonomischen Gegenwind endlich ein Rückenwind für die Rohstoffmärkte werden.

Die Fundamentaldaten der Rohstoffmärkte haben sich ebenfalls verbessert, vor allem auf der Angebotsseite. Ein Merkmal der ausgedehnten Niedrigpreisphase an den Rohstoffmärkten waren die erheblichen Kürzungen bei den Anlageinvestitionen, vor allem im Energie- und Minensektor. Dadurch rückt der Zeitpunkt näher, an dem die globale Nachfrage das Angebot übersteigt. Gleichzeitig macht dies eine angebotsseitige Reaktion auf höhere Preise schwieriger.

Auf globaler Ebene befinden sich die Rohölnachfrage und das Rohölangebot wieder im Gleichgewicht. Ganz anders sah es in der Periode ab Anfang 2014 aus, als die Produktion die Nachfrage erstmals um 1,5 Millionen Barrel pro Tag (mbpd) überstieg. In Nordamerika ist die Produktion seit Mitte 2015 rückläufig und dürfte in diesem Jahr nochmals deutlich zurückgehen, während die globale Nachfrage nach einem Anstieg um fast 2 mbpd gegenüber 2015 in diesem Jahr voraussichtlich um weitere 1,3 mbpd steigen wird.

 

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