Nach zehn Jahren Wachstum haben Alternative Investments im vergangenen Jahr ein Volumen von 9,44 Billionen US$ erreicht. Mit Blick auf die Höchststände bei den Aktien wollen viele Anleger ihre alternativen Investments eher noch ausdehnen.
05.04.2019 | 09:00 Uhr
Das Research-Unternehmen Preqin hat eine Umfrage unter 400 Investoren durchgeführt und sie nach ihrer Meinung zu verschiedenen Asset-Klassen, die damit verbundenen Herausforderungen und ihre Planung für die nächsten zwölf Monate gefragt.
Das Ergebnis: Fondsmanager und Investoren stimmen weitgehend darin überein, dass wir uns auf dem Höhepunkt des Aktienmarktzyklus befinden und eine Korrektur bevorsteht. Die Asset-Bewertungen stehen allesamt auf Rekordniveau. Deshalb richtet sich der Blick nun auf Alternative Vermögenswerte, die allem Anschein nach die letzte Rezession recht gut überstanden haben.
Die Motivation für Investments in Alternative Assets ist dabei laut Preqin höchst unterschiedlich. Bei Private Equity suchen Investoren nach hohen absoluten und risikobereinigten Renditen, während sie bei Infrastruktur- und Immobilienfonds eher Inflationsabsicherung und stabile Einkünfte anstreben. Anleger auf dem Markt für Privatanleihen priorisieren hohe risikobereinigte Renditen. Bei Hedgefonds und Rohstoff-Fonds liegt die Motivation in der Diversifizierung und einer geringen Korrelation mit anderen Anlageklassen, berichtet Preqin.
Alternative Investments dienen in den Portfolios institutioneller Investoren jeweils unterschiedlichen Zwecken und so überrascht es nicht, dass die Anleger im Laufe der Zeit recht komplexere Portfolios aufgebaut haben. Dabei wollen die Investoren laut Preqin sowohl in den Assetklassen ausbauen, die überdurchschnittlich performt haben als auch in solchen, die eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung aufweisen, wie Rohstoffe und Hedgefonds.
Am höchsten sind die Erwartungen der Anleger an Private Equity: Hier gehen 40 Prozent der Umfrageteilnehmer von Renditen zwischen 14 und 19 Prozent pro Jahr aus. Und zehn Prozent erwarten sogar Wertsteigerungen von über 20 Prozent.
Bei Hedgefonds und Immobilienfonds hingegen erwartet die Hälfte der Befragten Investoren lediglich Gewinne in Höhe von zwei bis sieben Prozent pro Jahr.
Etwas positiver werden die Aussichten für Rohstoffe, Infrastrukturfonds und Private Debt eingeschätzt. Jeweils rund zwei Drittel der Anleger glaubt, dass hier Renditen von acht bis 13 Prozent zu machen sind.
Vergleichsweise düster werden die Aussichten für die Entwicklung des Aktienmarktes eingeschätzt: 61 Prozent der Befragten glauben, dass der Peak des Aktienzyklus aktuell erreicht ist, nur ein Fünftel ist der Meinung, wir befänden uns noch auf dem Pfad der Erholung. Allerdings, so Preqin, führt das nicht dazu, dass die Investoren ihr Anlageverhalten ändern wollen: 64 Prozent glauben nicht, dass ihre Kapitalanlagen von den Bewegungen an den Aktienmärkten betroffen sind, 26 Prozent wollen ihre Investments sogar noch ausdehnen. Und 39 Prozent der Institutionellen Investoren glauben, eine Korrektur an den Aktienmärkten sei in den nächsten zwölf Monaten zu erwarten.
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