Die wenigsten Investmentfonds sind einer aktuellen Analyse zufolge kompatibel mit dem Pariser Klimaziel einer maximalen Erderwärmung von deutlich unter zwei Grad.
27.10.2021 | 06:50 Uhr
Zu diesem Ergebnis kommt das Carbon Disclosure Project mit Sitz in London in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, für den die Organisation mehr als 16 500 Fonds untersucht hat, das entspreche rund einem Drittel der weltweiten Fonds-Industrie. Weniger als 0,5 Prozent davon waren mit dem 2015 in Paris vereinbarten Klimaziel kompatibel.
Dabei legte das Carbon Discloure Project sogar nur das Ziel zugrunde, die Erderwärmung auf "deutlich unter zwei Grad" zu begrenzen - nicht das ambitioniertere 1,5 Grad-Ziel aus dem Paris-Abkommen. Für die Analyse haben die beteiligten Forscher ausgegebene Klimaziele der in den Fonds vertretenen Unternehmen ausgewertet sowie einfließen lassen, wie diese bislang umgesetzt wurde. Die untersuchten Investmentfonds haben ein gemeinsames Vermögen von 27 Billionen US-Dollar (rund 23 Billionen Euro).
Stattdessen befindet sich die Mehrheit der Fonds (62 Prozent) mit den darin enthaltenen Unternehmensanteilen der Analyse zufolge aktuell auf einem Pfad zu einer Erderwärmung von mehr als 2,75 Grad. Eine solche Erhitzung zöge nach Prognosen vom Klimaforschern katastrophale Folgen wie Überflutungen und Hungersnöte nach sich.
Laurent Babikan, der bei CDP für den Kapitalmarkt zuständig ist, sagte einer Mitteilung zufolge: "Diese Zahlen sind katastrophal." Die Finanzbranche bekenne sich zwar zunehmend zu Klimazielen, lasse aber entsprechendes Handeln vermissen. "Das ist wie ein Laser auf die Branche, der entlarvt, dass fast alle Investmentfonds die Klimaziele verfehlen." Dies müsse sich dringend ändern.
Quelle: dpa-AFX
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