Capital Group: Fünf Investmenttipps für 2019

Anlageberatung

Was können Investoren vom Jahr 2019 erwarten? Zweifellos wird es neue Herausforderungen, aber auch attraktive Anlagemöglichkeiten geben. Die folgenden fünf Themen sollen Ihnen helfen, das Beste aus der Marktentwicklung zu machen.

29.01.2019 | 11:31 Uhr

Das Jahr 2018 war für Investoren wechselhaft: Anfang des Jahres wuchs die Weltwirtschaft synchron und Steuersenkungen sorgten für steigende Aktienkurse in den USA. Ende des Jahres rückten weltpolitische Konflikte ins Blickfeld und die Kurse fielen. Was können Investoren vor diesem Hintergrund vom Jahr 2019 erwarten? Capital Group stellt fünf Investmentthemen vor, die Investoren helfen sollen, das Beste aus der Marktentwicklung in diesem Jahr zu machen.

1. Volatilität aushalten

Im Jahr 2018 kehrte die Volatilität zurück. Gründe hierfür waren der anhaltende Handelskonflikt, die steigenden US-Zinsen und die zunehmende Verschuldung. Da diese Faktoren auch 2019 weiterhin bestehen bleiben, dürfte sich die Volatilität fortsetzen. Führende Politiker aus den USA und China versuchten zwar Anfang Januar eine Lösung für den Handelskonflikt zu finden – die Meinungsverschiedenheiten könnten aber anhalten und Zölle die Warenströme stören. Und obwohl die amerikanische Notenbank Fed für 2019 eine Zinspause oder zumindest eine Verlangsamung der Zinserhöhungen andeutete, verkauft sie trotzdem weiterhin Wertpapiere, um so ihre Bilanzsumme zu verringern, was zu strafferen Finanzbedingungen beiträgt. Das könnte wiederum Auswirkungen auf die Verschuldung haben: Staatliche Einrichtungen, Verbraucher und Unternehmen haben im großen Umfang billige Kredite aufgenommen. Wenn der Schuldendienst jetzt teurer wird, müssen die Kreditnehmer sparen. Klar ist: Volatilität mag irritierend sein, aber sie gehört zu den Märkten. Investoren sollten in extremen Phasen ihre Emotionen in Schach halten und nicht überstürzt handeln. Vielmehr sollten sie ihre Portfolios diversifizieren, um aus dem Auf und Ab der Märkte das Beste zu machen.

2. Investiert bleiben

Fallende Kurse an den Börsen machen Investoren nervös. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass sich langfristiges denken lohnen kann: Seit 1949 hat der S&P 500 neunmal mindestens 20 Prozent verloren. Der Verlust betrug dabei durchschnittlich 33 Prozent. Der Gewinn in einer Hausse dagegen beträgt im Schnitt 263 Prozent. Zugleich dauerten Baissen mit 14 Monaten im Schnitt weniger lange als Hochs. Im Durchschnitt waren die USA seit 1950 13,5 Prozent der Zeit in der Rezession. In diesen Zeiten waren die Aktienerträge oft trotzdem monatelang positiv und einige der stärksten Kursrallyes fanden statt, als sich die Aktien von Rezessionen erholten. Investoren, die sich am Market Timing versuchen, um den Folgen einer Rezession zu entgehen, können somit die stärksten Kursgewinne verpassen – und somit niedrigere Langfristerträge erwirtschaften.

3. Ausgewogen bleiben

Diversifikation hat sich in den vergangenen Jahren oft nicht wirklich ausgezahlt. Ein gutes Beispiel hierfür ist die kleine Anzahl schnell wachsender Technologie- und Konsumgüterunternehmen, die hohe Gewinne verzeichneten, während Substanzwerte hinter dem Markt zurückblieben. Doch die jüngsten Marktturbulenzen zeigten wieder einmal: nichts ist von Dauer. Jedes Jahr lagen andere Assetklassen an der Spitze. Auch die Sektoren hielten sich in acht großen Verlustphasen unterschiedlich gut. Zugleich haben viele der Sektoren hohe Dividenden gezahlt, die auch bei fallenden Kursen stetige Erträge ermöglichen. Entscheidend ist es aber, Firmen mit soliden Bilanzen, hohen Cashflows und der Disziplin zu finden, auch in Schwächephasen weiter Dividenden zu zahlen. Demzufolge bleibt Diversifikation selbstverständlich ein wichtiger Grundsatz für Investoren. Ein diversifiziertes Portfolio mit unterschiedlichen Aktien und Anleihen aus verschiedenen Ländern kann die Volatilität begrenzen und für Chancen sorgen, wenn sich die Märkte ändern.

4. Anleihenportfolios neu ausrichten

Viele Volkswirtschaften werden 2019 in die Endphase des Konjunkturzyklus eintreten. Dies kann zu Volatilität bei Aktien führen und macht es umso wichtiger, das Portfolio durch Anleihenpositionen zu stabilisieren. Diese sollten die folgenden vier Aufgaben von Festzinstiteln erfüllen: Diversifikation der Aktienanlagen, laufender Ertrag, Kapitalerhalt und Inflationsschutz. Qualitätsanleihen haben bei unruhigen Aktienmärkten stets für Stabilität gesorgt.

5. Langfristig denken

Der technische Fortschritt und die sich wandelnde Demografie verändern Branchen weltweit. Insbesondere drei Bereiche können hier spannend sein: Das Cloud-Computing, die Biopharmazie und der Luftverkehr. Das Cloud-Computing beispielsweise verzeichnet enorme Zuwächse, da es die Infrastrukturkosten von Unternehmen sinken lässt. Hiervon haben die beiden Marktführer Amazon Web Services und Azure von Microsoft enorm profitiert. Im Biotechnologiebereich bringt uns der enorme Fortschritt einer wirksamen Krebstherapie immer näher. AbbVie und Gilead Sciences haben viel in die Entwicklung möglicher Krebstherapien investiert. Und auch der internationale Luftverkehr dürfte vom demografischen Wandel profitieren: Im Jahr 2017 sind über 100 Millionen Bürger aus asiatischen Staaten das erste Mal in ihrem Leben mit einem Flugzeug geflogen. Für 2036 werden weltweit 7,8 Milliarden Flugpassagiere erwartet. Demnach dürfte die Nachfrage nach Flugzeugen merklich zunehmen. Statt auf die täglichen Kursschwankungen zu achten, sollten an Wachstum interessierte Investoren auf Unternehmen mit Langfristpotenzial und großen Märkten setzen.

Weitere aktuelle Einschätzungen und Grafiken finden Sie im angehängten Paper „Fünf Investmentthemen für 2019“.

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