Optimieren Sie Ihre Investmentstrategie und bewirken Sie nachhaltige Veränderungen mit den zehn Impact-Due-Diligence-Prinzipien. Lernen Sie Schritt für Schritt, wie transparentes Wirkungsmanagement positiven Einfluss erzielt.
12.06.2024 | 09:23 Uhr
Was die Impact Due Diligence Prinzipien erreichen wollen – kurz zusammengefasst
1. Die Impact Due Diligence Prinzipien (IDD-Prinzipien) der Bundesinitiative Impact Investing (BIII) bieten einen umfassenden Rahmen für unterschiedliche Impact-Investing-Ansätze.
2. Die Leitlinien sollen Investor:innen bei der Erstellung von Wirkungsanalysen und -management führen.
3. Durch die Prinzipien sollen qualitativ hochwertiger IDD-Praktiken in der Impact-Investing-Branche etabliert werden.
4. Der Leitfaden soll es traditionellen Investor:innen leichter machen, wirkungsorientierte Anlagestrategien zu adaptieren und substantielle Veränderungen zu erzielen.
Wichtig zu beachten, ist die dynamische Natur der IDD-Prinzipien, die eine kontinuierliche Anpassung an globale Entwicklungen erfordert, um langfristig wirksam zu bleiben.
Carsten Kuschnerus, Head of Product Management ESIIF (European Social Innovation and Impact Fund), der das Portfolio von avescos Impact Fonds verantwortet, sagt zu den Impact Due Diligence Prinzipien: „Das Positionspapier bietet einen robusten Rahmen für Investor:innen ihre wirkungsorientierte Due Dilligence umfassend durchzuführen. Es verbindet den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis mit einer hohen Nähe zur Praxis durch eine ausführliche Beratung mit den Akteuren aus der Praxis.“
Die Impact Due Diligence stellt einen entscheidenden Schritt dar, der zwar in Verbindung zum konventionellen Due Diligence Prozess im Investmentsektor steht, sich jedoch durch seine spezielle Ausrichtung davon abgrenzt. Die klassische Due Diligence umfasst eine detaillierte Analyse von Unternehmen oder Investitionen, um Einblicke in ökonomische, finanzielle und juristische Aspekte zu erhalten. Die IDD hingegen erweitert dieses Spektrum um eine Bewertung der möglichen Einflüsse auf soziale und ökologische Bereiche, die über die üblichen finanziellen Kennzahlen hinausgehen. Kuschnerus ergänzt: „Die IDD-Prinzipien stellen eine wichtige Komponente dar, die verschiedenen Praktiken im Impact Investing-Sektor zu vereinheitlichen.“ Von den Leitlinien erhofft er sich, „dass diese dazu beitragen, weitere Gelder in das Impact Investing zu lenken, um so die Transformation der Wirtschaft vermehrt zu finanzieren.“
Im Folgenden haben wir die zehn Prinzipien der IDD zusammengefasst und die wichtigsten Punkte herausgearbeitet.
IDD-Prinzip 1 – Strategie
Das IDD-Prinzip 1 beschreibt, wie Impact-Investor:innen die
Integration der Impact Due Diligence (IDD) in ihre Investitionsstrategie
umsetzen sollten. Dieser Prozess beinhaltet detaillierte Bewertungen,
Impact-Management-Planung und die Berichterstattung über soziale und
ökologische Auswirkungen der Investitionen. Die IDD hilft dabei, die
spezifischen Impact-Ziele jedes Investments sowie dessen Beitrag zum
Gesamtportfolio zu verstehen und zu bewerten. Wesentlich sind das Definieren
von Ausgangslagen (Baseline), angestrebten Wirkungsbeiträgen, spezifischen
Impact-Kennzahlen (KPIs) und Meilensteinen. Die IDD soll sich innerhalb
eines etablierten, theoretischen oder normativen Rahmens bewegen, um ethische
Standards zu setzen und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu
verbessern. “Idealerweise richten Impact-Investor:innen ihre Anlagestrategien
an globalen politischen Rahmenwerken, wie beispielsweise den Sustainable
Development Goals (SDGs), der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte oder an
wissenschaftlich fundierten Konzepten wie den planetarischen Grenzen oder dem
Modell der Doughnut Economy, aus.”
IDD-Prinzip 2 – Einbindung des gesamten Teams
Das IDD-Prinzip 2 betont die Bedeutung der Integration der
Impact Due Diligence in die gesamte Organisationsstruktur von Impact
Investing-Organisationen. Für eine einheitliche Wirkungsbewertung und
kohärente Investitionsentscheidungen ist es notwendig, dass alle Ebenen der
Organisation aktiv beteiligt sind und zusammenarbeiten. Diese
Zusammenarbeit erfordert eine klare Verteilung der Rollen und
Verantwortlichkeiten unter den Mitarbeitenden. Zudem ist eine solide
Integration der IDD-Prozesse in die Kerntätigkeiten der Organisation
erforderlich, um Konsistenz mit der übergeordneten Wirkungsmission
sicherzustellen. Kontinuierliche Schulungen und offene Kommunikationskanäle
sind entscheidend für das Verständnis und die erfolgreiche Implementierung der
IDD.
IDD-Prinzip 3 – Einbeziehung des Ökosystems
Die Impact Due Diligence ist ein grundlegender Prozess,
der sicherstellt, dass Investitionen umfassend die spezifischen ökologischen,
sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und institutionellen Aspekte der
beteiligten Gemeinschaften oder Umgebungen berücksichtigen. Dies erfordert
von den Impact-Investor:innen ein tiefgehendes Verständnis für die lokalen
Gegebenheiten und Herausforderungen, das durch die Zusammenarbeit mit externen
Stakeholdern wie Begünstigten und Umweltexpert:innen erzielt wird. Eine solche
Kenntnis der lokalen Bedingungen ist entscheidend, um negative Auswirkungen von
Investitionen zu vermeiden und positive Ergebnisse zu erzielen. Die
Einbeziehung von ESG-Kriterien und die frühzeitige Beteiligung der Stakeholder
im Investitionsprozess sind zudem zentral, um einerseits die Investitionen
verantwortungsvoll zu gestalten und andererseits das Engagement und die
Verbundenheit der Stakeholder zu stärken. Die Bedeutung dieser partizipativen
Herangehensweise wird auch durch den Bericht des Global Impact Investing
Network (GIIN) hervorgehoben und spiegelt sich im globalen Trend zu verstärktem
Stakeholder-Engagement wider.
IDD-Prinzip 4 – Netto-Positivität
Die Impact Due Diligence fordert von
Impact-Investor:innen, eine Netto-Positivität zu erreichen, was
bedeutet, dass alle beabsichtigten und unbeabsichtigten, direkten und
indirekten Wirkungen einer Investition gemäß der Definition der
Bundesinitiative Impact Investing berücksichtigt und nachgewiesen werden
müssen. Dabei sollen negative Effekte auf externe Stakeholder und die Umwelt
vermieden werden. Dieser Ansatz dient auch als Maßnahme gegen Greenwashing und
Impact Washing, also die falsche Darstellung der positiven sozialen oder
ökologischen Effekte einer Investition. Zur Vermeidung dieser Risiken wird der
Input-Output-Outcome-Impact-Ansatz (IOOI-Ansatz) vorgeschlagen, wobei
bestimmte negative Effekte, wie Menschenrechtsverletzungen, nicht hinnehmbar
sind. Gemäß der neuen EU-Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure
Regulation, SFDR) müssen Impact-Investor:innen zusätzlich Principle-Adverse-Impact-Indikatoren
(PAI-Indikatoren) ermitteln und können einen SFDR-Fonds gemäß Artikel 9 mit
strengen Nachweisen und Zielen, wie etwa CO2-Emissionsreduktion, etablieren.
IDD-Prinzip 5 – Wirkungsbewertung
Die IDD erfordert eine spezielle Anpassung an die
verschiedenen Anlageklassen, wobei sowohl die individuellen als auch die
aggregierten Investitionen eine netto-positive Wirkung erzielen müssen. Für
jede Anlageklasse existieren unterschiedliche Wirkungserwartungen und
Wirkungsrisikoprofile, die reflektiert werden müssen, ebenso wie
verschiedenartige Exit-Strategien, die Einfluss auf den IDD-Prozess haben.
Der IDD-Prozess ist dynamisch und wird über die Lebensdauer einer Investition
hinweg kontinuierlich aktualisiert, um Entwicklungen und neue Erkenntnisse
einbeziehen zu können. Die Methoden und Prozesse der Impact Due Diligence
berücksichtigen zudem die Entwicklungsstufen und spezifischen Kontexte der
Investierenden und Investitionsempfänger:innen sowie die Besonderheiten jedes
Wirkungssektors unter Nutzung sektorspezifischer Wirkungskennzahlen und
Rahmenwerke.
IDD-Prinzip 6 – Zeitrahmen
Die Impact Due Diligence verfolgt einen
strategischen Ansatz, der weit über sofortige Investitionsergebnisse
hinausgeht und ein dauerhaftes Engagement für nachhaltige Auswirkungen auf
soziale und ökologische Bereiche anstrebt. Dies gilt für
Einzelinvestitionen ebenso wie für das gesamte Portfolio eines Investors.
Impact-Investor:innen sind angehalten, ihre langfristigen Wirkungserfolge zu
dokumentieren und zu validieren. Die langfristige Orientierung der IDD-Prozesse
fördert nicht nur die Stabilität von Investment-Organisationen, sondern
steigert auch deren Einfluss auf dem Kapitalmarkt. Die Ausrichtung auf
langfristige Wirkungsziele und entsprechende Impact-KPIs und Meilensteine
garantiert, dass Impact-Investments umfassenden nachhaltigen Prinzipien folgen
und ihre transformativen Potenziale voll ausschöpfen.
IDD-Prinzip 7 – Wirkungsrisiken
Ziel der Impact Due Diligence ist es, das Wirkungsrisiko bei
Investitionen systematisch zu erfassen und zu bewerten. Hierbei geht es um die
Gefahr, dass die realen Auswirkungen einer Investition von den angestrebten
positiven Zielen abweichen. Die IDD identifiziert und klassifiziert Risiken,
wie externe Risiken und solche, die mit der Einbeziehung von Stakeholdern
verknüpft sind, und berücksichtigt, wie diese Risiken die Wirkung der
Investition sowie das Gesamtportfolio beeinträchtigen könnten. Im IDD-Prozess
werden dann Maßnahmen entwickelt, um diese Risiken zu vermeiden oder zu
minimieren, beispielsweise durch Verbesserungen in der Datenerhebung. Zudem
bezieht die IDD auch die Bewertung von ESG-Risiken ein, was eine ganzheitliche
Sicht auf die Risikolandschaft schafft und Investitionen sowohl an
Wirkungszielen als auch an ESG-Standards ausrichtet.
IDD-Prinzip 8 – Exit-Planung
Innerhalb der Impact Due Diligence nimmt die Entwicklung
verantwortungsbewusster Exit-Strategien eine zentrale Rolle ein. Diese
Strategien basieren auf einem langfristigen Zeithorizont und einer sorgfältigen
Risikobewertung, um die nachhaltigen Wirkungsziele einer Investition auch nach
dem Ausstieg des Investors aufrechtzuerhalten. Die Exit-Strategie wird so
konzipiert, dass sie sich in Einklang mit den übergeordneten Zielen des Impact
Investings befindet und eine Balance zwischen finanziellen Erträgen und positiven,
langfristigen sozialen oder ökologischen Ergebnissen schafft. Zudem wird
anerkannt, dass je nach Investitionsart unterschiedliche Exit-Strategien
erforderlich sind, sei es auf den Kapitalmärkten oder bei Direktinvestitionen
in Start-ups mit Schwerpunkt auf sozialer oder ökologischer Wirkung.
IDD-Prinzip 9 – Wirkungsmanagement
Die Impact Due Diligence beinhaltet einen dauerhaften,
systematischen Austausch zwischen Investor:innen und den von ihnen
unterstützten Unternehmen (Investees), um ein effektives und dynamisches
Wirkungsmanagement zu gewährleisten. Dies steigert die Verantwortlichkeit und
fördert adaptives Lernen, was wiederum eine anhaltende soziale und ökologische
Wirkung unterstützt. Gemäß IDD werden Impact-KPIs und Meilensteine innerhalb
eines klar definierten Rahmens regelmäßig über Feedback-Schleifen überprüft.
Die IDD-Prinzipien erfordern, dass bei fortlaufenden Finanzierungsrunden durch
bestehende Investor:innen diese Prozesse wiederholt werden, um Risiken wie eine
Verschiebung der Mission (Mission Drift) zu vermeiden und
Informationsasymmetrien abzubauen. Kontinuierliches Feedback und
Wirkungsbewertungen sind entscheidend für eine effektive Reaktion und Anpassung
von Investitionen an lokale Bedürfnisse und allgemeine Wirkungsziele.
IDD-Prinzip 10 – Transparenz
Transparenz in der Impact Due Diligence ist entscheidend, um innerhalb des Impact Investing-Ökosystems eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens zu etablieren. Die Ergebnisse werden klar kommuniziert und mit allen relevanten Stakeholdern geteilt, was für Investor:innen besonders wichtig ist, um die Wirkung ihres Gesamtportfolios zu veranschaulichen. Allerdings ist nicht die Offenlegung jedes einzelnen IDD-Details notwendig. Positive sowie negative Einzelbewertungen an potenzielle Empfänger:innen weiterzugeben, kann die zukünftige Wirkung der Projekte steigern. Der offene Dialog über IDD-Methoden und -Erfahrungen fördert die Verbesserung der IDD-Prozesse im gesamten Markt, unterstützt fundiertere Entscheidungen und stärkt letztlich die gesellschaftliche Wirkung. Zudem verpflichten sich Impact-Investor:innen durch Transparenz zu umfassender Verantwortung gegenüber ihren Investitionsempfänger:innen, ihren Investor:innen und der Öffentlichkeit, was das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit in ihre Arbeit stärkt.
Quellen
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Disclaimer
Bei dieser Marketingmitteilung handelt es sich nicht um eine Empfehlung zum Kauf bzw. zur Zeichnung von Kommanditanteilen an der European Social Innovation and Impact Fund GmbH & Co. KG („ESIIF GmbH & Co. KG“), die ein geschlossener Spezial-AIF nach § 2 Abs. 4 des Kapitalanlagengesetzbuches („KAGB“) ist. Sie ist auch weder ein Verkaufsprospekt noch eine Aufforderung zum Kauf. Potentielle Anleger sollten den Gesellschaftsvertrag und das Muster der Beitrittsvereinbarung sowie ergänzend das Private Placement Memorandum („PPM“) lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die Beteiligungsmöglichkeit und die damit verbundenen potenziellen Chancen und Risiken vollständig zu verstehen. Alle Angaben in dieser Marketingmitteilung stammen mit Ausnahme der separat gekennzeichneten Quellenangaben von der ESIIF GmbH & Co. KG und beruhen auf eigener Ausarbeitung. Die unverbindlichen Angaben zur Beteiligung ESIIF GmbH & Co. KG sind verkürzt dargestellt und stellen kein öffentliches Angebot dar. Die Investmentmöglichkeit richtet sich ausschließlich an professionelle und semi-professionelle Anleger gemäß § 1 (19) Nr. 32 und 33 KAGB mit Sitz in Deutschland. Potentielle Anleger sollten vor einer Beteiligung in jedem Fall eine eigene steuerliche und rechtliche Beratung durch fachkundige Dritte einholen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei der vorliegenden Marketingmitteilung um die werbliche Kurzinformation zu einer Anlagemöglichkeit in eine unternehmerische Beteiligung handelt. Einzelheiten zu dieser Investitionsmöglichkeit entnehmen Sie bitte dem Gesellschaftsvertrag, dem Muster der Beitrittsvereinbarung und dem PPM, die unter anderem bei der avesco Management GmbH, Mohrenstraße 34 in 10117 Berlin und bei der Finanzierungsagentur für Social Entrepreneurship GmbH („FASE“), Prinzregentenplatz 10 in 81675 München erhältlich sind. Stand: August 2021
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