Franklin Templeton: Die entscheidende Rolle von Dividenden in Anlageportfolios

Franklin Templeton: Die entscheidende Rolle von Dividenden in Anlageportfolios
Anlagestrategie

Im derzeit turbulenten Marktumfeld erleben Dividendenanlagen ein Comeback. Dina Ting von Franklin Templeton legt dar, warum Dividendenstrategien nicht nur regelmäßige Erträge liefern, sondern auch eine Absicherung gegen die Marktvolatilität darstellen könnten.

19.03.2025 | 07:00 Uhr

Dividenden wird zwar manchmal keine Beachtung geschenkt, doch in den vergangenen Jahrzehnten haben sie maßgeblich zu den Aktionärsrenditen beigetragen. Von 1960 bis zum Ende des vergangenen Jahres entfielen rund 85 % des kumulierten Gesamtertrags des S&P 500 Index auf reinvestierte Dividenden und die starke Wirkung des Zinseszinseffekts. Dividendenorientierte Strategien bieten potenziell bessere Stabilität, konstante Erträge und eine Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheit, sodass die Portfolios für alle Konjunkturlagen geeignet sind.

Das von den turbulenten Entwicklungen rund um die US-Zölle geprägte neue Umfeld sorgt kontinuierlich für Marktvolatilität. Daher wenden sich AnlegerInnen zunehmend dividendenfokussierten Strategien zu, um ihre Portfolios widerstandsfähiger zu machen. Nach einer Ära der Dominanz von Wachstumswerten erleben nun Dividendenanlagen ein Comeback. In den USA notierte, auf die Dividendenstrategie fokussierte börsengehandelte Fonds (ETFs) verzeichneten in den sechs Monaten bis zum 31. Januar 2025 durchschnittliche monatliche Nettozuflüsse von fast 3,3 Mrd. USD, verglichen mit 107 Mio. USD im Vergleichszeitraum des Vorjahres.1

Angesichts der aktuell düsteren globalen Aussichten suchen AnlegerInnen verständlicherweise Zuflucht in stabileren Komponenten für ein ausgewogenes Portfolio. Dividendenaktien – insbesondere hochwertige Papiere – können konstantere und besser vorhersagbare Cashflows bieten. Und da diese Cashflows ein zentrales Element vieler Modelle für die Aktienbewertung sind, ist die Schätzung des inneren bzw. fundamentalen Werts von Dividendentiteln in der Regel mit weniger Unsicherheit behaftet als der Versuch, die angemessenen Bewertungen von Wachstumsaktien zu ermitteln. Daher können Dividendenaktien unseres Erachtens als Puffer in einem diversifizierten Portfolio fungieren.

Unserer Ansicht nach liegt die Attraktivität dieser Aktien darin begründet, dass sie die Volatilität bei Markteinbrüchen abfedern können, dabei aber nach wie vor erhebliches Aufwärtspotenzial bieten. Dividendenstrategien haben über Regionen und unterschiedliche Zeiträume hinweg immer wieder ihre defensiven Eigenschaften unter Beweis gestellt. In den drei Jahren bis zum 31. Dezember 2024 waren bei globalen, US-amerikanischen und europäischen Dividendenaktien sowohl die Volatilität als auch die maximalen Rückgänge im Vergleich zum jeweiligen Gesamtmarkt geringer.2 Als im vergangenen August wieder Inflations- und Zinsängste aufflammten, konnten sich Dividendenaktien vergleichsweise gut behaupten.3

Breiter Markt ggü. Dividenden – ein Risikovergleich

the-crucial-role-of-dividends-in-investment-portfolios-table-de
the-crucial-role-of-dividends-in-investment-portfolios-table-de

Hinweis: Blau zeigt die maximalen Rückgänge/Volatilität an.

Quelle: Bloomberg, Analyse von Franklin Templeton. 2025. Die Daten beziehen sich auf die folgenden Indizes: MSCI ACWI Net Total Return USD Index, MSCI ACWI High Dividend Yield USD Net Total Return Index, MSCI USA Net Total Return USD Index, MSCI USA High Dividend Yield Net Total Return USD Index, MSCI Europe Net Total Return EUR Index und MSCI Europe High Dividend Yield Net Return EUR Index. Der MSCI ACWI Index umfasst Titel von Unternehmen mit hoher und mittlerer Kapitalisierung aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern. Der MSCI USA Index soll die Wertentwicklung des Large- und Mid-Cap-Segments im US-amerikanischen Markt messen. Der MSCI Europe Index umfasst Titel von Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung aus 15 Industrieländern in Europa. Der MSCI ACWI High Dividend Yield Index, der MSCI USA High Dividend Yield Index und der MSCI Europe High Dividend Yield Index basieren auf ihren jeweiligen Hauptindizes, dem MSCI ACWI, dem MSCI USA Index und dem MSCI Europe Index. Sie bilden die Wertentwicklung von Aktien in ihrem Hauptindex (ohne REITs) ab, wobei ihre Dividendenerträge und Qualitätsmerkmale besser sind als die durchschnittlichen nachhaltigen und beständigen Dividendenrenditen. Die Indizes wenden zudem Qualitätsanalysen an und prüfen die Wertentwicklung der vergangenen zwölf Monate, um Aktien von Unternehmen auszuschließen, deren Fundamentaldaten sich verschlechtern könnten und die daher gezwungen sein könnten, Dividendenzahlungen auszusetzen oder zu reduzieren. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein Indikator für die zukünftigen Renditen. Weitere Informationen zum Datenanbieter finden Sie unter www.franklintempletondatasources.com.

Bei den in den USA notierten Dividenden-ETFs ist es zu erheblichen Mittelzuflüssen gekommen, obwohl Anleihen-ETFs attraktive Renditen abwerfen. Dies könnte ein Beleg dafür sein, welch hohen Wert AnlegerInnen den Dividenden in ihren Portfolios beimessen. Dividenden-ETFs, die hauptsächlich in US-Aktien investieren, haben nach wie vor einen marktbeherrschenden Anteil an den in den USA domizilierten ETFs. Sie halten Vermögenswerte in Höhe von 360 Mrd. USD (76% des gesamten in Dividenden-ETFs angelegten Vermögens), wobei allein im vergangenen Jahr Assets in Höhe von 17,5 Mrd. USD neu hinzukamen.4

Internationale Dividenden-ETFs der Industrieländer, die nach wie vor nur einen Bruchteil des US-Marktes ausmachen, haben ebenfalls an Popularität gewonnen und konnten im vergangenen Jahr Nettozuflüsse von fast 3 Mrd. USD verbuchen. Dies entspricht 13 % der gesamten Mittelzuflüsse in Dividenden-ETFs.5

In diesem umfassenden Vermögenspool gibt es verschiedene Ansätze für Dividendenanlagen. Stark ertragsorientierte AnlegerInnen können beispielsweise bei ihren Kernallokationen auf regelbasierte oder Multi-Faktor-Dividendenstrategien setzen, die ein aktives Risikobewusstsein einbeziehen, indem sie darauf abzielen, die Rendite pro Tracking-Error-Einheit gegenüber dem Gesamtmarkt zu maximieren.

Bei anderen attraktiven Strategien kommen auch maßgeschneiderte Indizes zum Einsatz, um Überschuss- oder multiplizierte Dividendenrenditen gegenüber dem Gesamtmarkt zu generieren. Diese Ansätze bieten das Potenzial für höhere Long-only-Aktienerträge, unterstützt durch robuste proprietäre Optimierungsmethoden, mit denen es sich ganzheitlicher untersuchen lässt, wie sich Dividendenaktiven in Kombination miteinander verhalten. Als erweiterte Versionen der ersten Generation dieser regelbasierten Portfolios könnten diese Strategien unseres Erachtens dazu führen, dass Portfolios besser auf die Veränderungen des Marktumfelds reagieren und gleichzeitig die Rendite inkrementell steigern.

Wir gehen davon aus, dass Dividendenstrategien auch in Zukunft eine zentrale Rolle in Portfolios spielen dürften. Angesichts der potenziellen Verwerfungen, die im globalen Handel drohen, sind die nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes weiterhin anspruchsvoll bewertet, insbesondere in den USA. In diesem Umfeld dürften Dividendenaktien von Unternehmen mit bewährten Geschäftsmodellen und einer soliden Rentabilität tendenziell gefragt sein und eine überzeugende Alternative zu eher wachstumsorientierten Engagements darstellen. Die Stimmung gegenüber Wachstumswerten befindet sich derzeit am Wendepunkt. Damit herrschen nach unserem Dafürhalten inzwischen vorteilhafte Rahmenbedingungen für Dividendenstrategien.


Fußnoten

  1. Quelle: Morningstar Direct, Stand: Februar 2025.
  2. Quelle: Bloomberg, Franklin Templeton, 2025.
  3. Ebd.
  4. Quelle: Morningstar Direct, Stand: 31. Januar 2025.
  5. Ebd.

WO LIEGEN DIE RISIKEN?

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich.

Beteiligungspapiere unterliegen Kursschwankungen und sind mit dem Risiko des Kapitalverlusts verbunden. Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung (Large Caps) können je nach Markt- und Wirtschaftslage bei den Anlegern in Ungnade fallen.

Festverzinsliche Wertpapiere bergen Zins-, Kredit-, Inflations- und Wiederanlagerisiken sowie das Risiko eines möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals. Wenn die Zinssätze steigen, fällt der Wert von festverzinslichen Wertpapieren.

Ausschüttungen sind nicht garantiert und unterliegen Veränderungen. Renditen können durch Änderungen der Zinssätze und der Bonitätsratings beeinflusst werden.

Internationale Anlagen sind mit besonderen Risiken verbunden. Hierzu gehören Währungsschwankungen sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Unsicherheiten, die zu erhöhter Volatilität führen können. Diese Risiken sind in den Schwellenländern noch größer.

Diversifizierung ist keine Garantie für Gewinne und bietet keinen Schutz vor Verlusten.

ETFs werden wie Aktien gehandelt. Ihr Marktwert schwankt, und sie können zu Kursen gehandelt werden, die über oder unter ihrem Nettoinventarwert liegen. Brokerprovisionen und ETF-Gebühren schmälern die Renditen. ETF-Anteile können während der Öffnungszeit der Börse, an der sie notiert sind, zu ihrem Marktpreis gekauft oder verkauft werden. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass ein aktiver Markt für den Handel mit ETF-Anteilen entsteht oder bestehen bleibt oder dass ihre Notierung fortgeführt wird oder unverändert bleibt. ETF-Anteile können zwar an Sekundärmärkten gehandelt werden, werden jedoch eventuell nicht unter allen Marktbedingungen prompt gehandelt und können in Zeiten von Marktstörungen zu erheblichen Abschlägen gehandelt werden.

Diesen Beitrag teilen:

Jetzt weiterlesen

Dieser Inhalt ist für professionelle Anleger bestimmt. Mit Klick auf "Weiter" bestätigen Sie, dass Sie ein professioneller Anleger sind und stimmen unserer Datenschutzerklärung zu.

Weiter