AXA IM aktuell: US-High-Yield-Anleihen werden stark nachgefragt

Für Carl „Pepper“ Whitbeck, Head of US High Yield bei AXA IM, bieten vor allem kurzlaufende Hochzinsanleihen wegen der geringen Volatilität eine attraktive Rendite bei geringem Risiko.

12.03.2015 | 11:06 Uhr

Anleger investieren zunehmend in hochverzinsliche Wertpapiere. „Wir hatten in kurzer Zeit fantastische Zuflüsse“, sagt Carl „Pepper“ Whitbeck, Head of US High Yield bei AXA Investment Managers (AXA IM). Allein in den vergangenen vier Wochen seien zehn Milliarden US-Dollar im US-High-Yield-Markt investiert worden. „Die Asset-Klasse gewinnt zunehmend an Bedeutung für Investoren“, sagt Whitbeck. Vor allem die Nachfrage aus Europa und Asien nehme aufgrund des Niedrigzinsumfelds in diesen Regionen stark zu. 

Insgesamt liegt das Marktvolumen von US-High-Yields bei rund 1,7 Billionen Dollar. Mit einem Emissionsvolumen von 356 Milliarden US-Dollar sei 2014 das viertbeste Jahr aller Zeiten gewesen. Für 2015 rechnet Whitbeck mit einem Emissionsvolumen in Höhe von rund 325 Milliarden Dollar.

Whitbecks Renditeerwartungen liegen für US-High-Yields mit kurzer Duration zwischen 3 bis 5 Prozent, für US Core High Yields zwischen 4 bis 6 Prozent. Die Ausfallrate hochverzinslicher US-Anleihen lag 2014 bei 2 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet Whitbeck eine Ausfallrate von bis zu 2,5 Prozent. Davon stammten allein 1,5 Prozentpunkte aus dem Energiesektor, betont Whitbeck. Die Energieunternehmen leiden derzeit unter den niedrigen Ölpreisen und sind mit einem Anteil von 13 Prozent der größte Sektor im US-High-Yield-Markt. Nicht nur deswegen ist die Entwicklung des Ölpreises für Whitbeck neben den möglichen geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in diesem Jahr einer der wichtigen Faktoren für die Entwicklung von High Yields. Für Whitbeck ist der Ölpreisverfall auch ein Signal für ein nachlassendes Wirtschaftswachstum. Dieses zeige sich oft erst mit Verzögerung. „Der niedrige Ölpreis könnte darauf hindeuten, dass die Wirtschaft weniger stark wächst als gedacht.“ 

Whitbeck geht auch nicht davon aus, dass die Fed die Zinsen tatsächlich zwingend in diesem Jahr erhöhen wird. „Die Fed ist nicht unter Druck“, sagt er. „Und sie wird sich nicht festlegen.“ Die Konjunkturdaten seien zuletzt enttäuschend gewesen. Frühestens im September werde sich die Fed bewegen, aber auch nur dann, wenn sich die US-Konjunktur entsprechend entwickle, wovon er jedoch nicht ausgehe. 

Die besten Renditechancen sieht Whitbeck für High Yields mit kurzer Laufzeit. Diese werden sich nach Ansicht des Experten 2015 sogar besser entwickeln als in den vergangenen zwei Jahren. Grund dafür sei die Volatilität am Markt, die bei kurzfristigen Anlagen weniger stark zum Tragen kommt. Ein Rendite- und Risikovergleich der vergangenen 14 Jahre zeigt, dass die durchschnittliche jährliche Volatilität von kurzfristigen hochverzinslichen Wertpapieren sogar geringer ist als etwa die von US-Treasuries mit einer fünfjährigen Laufzeit, gleichzeitig ist aber die Rendite deutlich attraktiver.

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