Die Rendite 10-jähriger deutscher Anleihen kletterte am Donnerstag in Richtung der 2,9-Prozent-Marke und erreichte den höchsten Stand seit Juli 2011.
28.09.2023 | 11:14 Uhr von «Peter Gewalt»
Die Rendite 10-jähriger deutscher Anleihen kletterte am Donnerstag in Richtung der 2,9-Prozent-Marke und erreichte den höchsten Stand seit Juli 2011. Insbesondere die steigenden Energiepreise sorgen für Unruhe. Die WTI-Rohöl-Futures stiegen am Donnerstag auf über 94 US-Dollar pro Barrel und erreichten den höchsten Stand seit über einem Jahr, da ein starker Rückgang der US-Rohölvorräte die Sorgen über knappe weltweite Vorräte verstärkte. Der Markt hat bereits mit der Verknappung des weltweiten Angebots zu Beginn des Winters zu kämpfen, da große OPEC+-Staaten Saudi-Arabien und Russland ihre Angebotskürzungen bis zum Jahresende verlängerten.
Unter Investoren besteht die Sorge, dass der anhaltende Inflationsdruck die großen Zentralbanken dazu zwingen könnte, über einen längeren Zeitraum höhere Zinssätze beizubehalten. Die EZB hat kürzlich ihre zehnte Zinserhöhung in Folge durchgeführt und damit eine mögliche Pause in ihrer Straffungspolitik signalisiert, während die Federal Reserve die Zinsen stabil auf einem 22-Jahres-Hoch belassen hat, aber die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung angedeutet hat. Unterdessen zeigten die jüngsten Daten eine Abschwächung des Inflationsdrucks in Deutschland im September, während sich die Inflationsrate in Spanien im dritten Monat in Folge auf 3,5 Prozent beschleunigte und damit den höchsten Stand seit April markierte.
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