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24 Prozent aller Fonds sind nachhaltig

Asset Manager

Der Markt für nachhaltige Fonds in Deutschland hat sich auch im dritten Quartal weiter positiv entwickelt: Nachhaltige Publikumsfonds verwalteten laut dem BVI per Ende September 339 Milliarden Euro für ihre Anleger, das entspricht 24 Prozent des gesamten Publikumsfondsvermögens.

23.11.2021 | 11:45 Uhr

Spezialfonds kamen auf 113 Milliarden Euro. Damit betrug das Gesamtvolumen nachhaltiger Fonds 452 Milliarden Euro. Im Vergleich zum 30. Juni entspricht das einem Wachstum von rund sieben Prozent.

Jeder achte Euro ist nachhaltig angelegt

Inzwischen ist mehr als jeder achte Euro, den deutsche Kunden in Fonds investieren, nach nachhaltigen Kriterien angelegt. Als nachhaltig gelten die von den BVI-Mitgliedern ge-mäß EU-Offenlegungsverordnung als Artikel-8-Fonds (Fonds mit Nachhaltigkeitsstrategie) und Artikel-9-Fonds (Fonds, die zu Nachhaltigkeitszielen beitragen) klassifizierten Produkte. Zwar enthält die am 10. März 2021 in Kraft getretene Offenlegungsverordnung vor allem Informationspflichten und macht keine Mindestvorgaben für die Qualität der nachhaltigen Anlagestrategien. In der Praxis gibt sie dennoch bereits die Richtung vor: Für die meisten Beobachter teilt sie den Fondsmarkt in „nachhaltig“ und „nicht nachhaltig“. Viele Gesellschaften haben laut dem BVI die Offenlegungsverordnung deshalb zum Anlass genommen, insbesondere ihr Publikumsfonds-Angebot zu überprüfen und Prozesse und Anlagestrategien gegebenenfalls anzupassen.

Rund drei Viertel des Wachstums nachhaltiger Publikumsfonds seit Inkrafttreten der Offenlegungsverordnung entfallen auf direkt im März umgestellte Fonds

Rund drei Viertel des Wachstums nachhaltiger Publikumsfonds seit Inkrafttreten der Offenlegungsverordnung entfallen auf direkt im März umgestellte Fonds. Später umklassifizierte Bestandsprodukte stehen für weitere neun Prozent. Eine deutlich geringere Rolle spielen das Neugeschäft – darunter auch neu aufgelegte Fonds – mit elf Prozent und der Effekt steigender Anteilwerte mit vier Prozent. Der, trotz aller Einschränkungen, klarere rechtliche Rahmen hat schon erheblich dazu beigetragen, große Kapitalströme in nachhaltige Unternehmen und Projekte zu lenken.

Nachhaltigkeit spielt auch im Risikomanagement eine immer größere Rolle

Nachhaltigkeit spielt auch im Risikomanagement eine immer größere Rolle. Eine aktuelle BVI-Umfrage zeigt, dass die Fondsbranche in Deutschland bei der Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken in den Risikomanagementprozess gut aufgestellt ist. Bei mehr als der Hälfte der Häuser befinden sich entsprechende Projekte in Umsetzung, zehn Prozent haben sie sogar bereits abgeschlossen. Auch die hausinterne Expertise zur Nachhaltigkeit wird überwiegend als „gut“ bewertet. Allerdings gibt es auch noch Umsetzungshindernisse.

Das größte Problem sind fehlende Standards bezüglich Nachhaltigkeitskriterien

Genannt wurden vor allem fehlende Standards bezüglich Nachhaltigkeitskriterien (bei 84 Prozent der Häuser), die Datenverfügbarkeit (82 Prozent) und die Datenqualität (75 Prozent). Viele Daten sind bisher nur als Schätzungen verfügbar und meist nur über teure Oligopole von Datenanbietern erhältlich. Datenanbieter sind entsprechend auch die wichtigste Quelle von Nachhaltigkeitsdaten für die Fondsbranche, gefolgt von internem Research. Dass sich der Wertpapiersektor „positiv hervortut“, hat auch die BaFin in einer separaten Umfrage bestätigt. Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen haben angegeben, Nachhaltigkeitsrisiken steuern zu können.

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