Columbia Threadneedle: Der Trump-Effekt an den Rohstoffmärkten

Nach Donald Trumps Wahlsieg sagt der Sprecher des Repräsentantenhauses Paul Ryan: ,Wir haben jetzt die Chance, kühn zu sein, Großes zu tun und für die Menschen in diesem Land wirklich etwas zu bewegen'. Was bedeutet das für die Rohstoffmärkte? Fondsmanager William Amzand analysiert, welche Chancen sich für Rohstoffanleger eröffnen.

19.12.2016 | 10:42 Uhr

Im Vorfeld der US-Wahlen waren sich die Analysten weitgehend einig über die potenziellen Folgen für die Rohstoffmärkte. Sichere Häfen wie Gold würden profitieren, Risikoanlagen dagegen unter Druck stehen. Tatsächlich zeigten sich die Rohstoffmärkte weitgehend unbeeindruckt vom Wahlausgang. Der Goldpreis kletterte zwar zunächst um 50 Dollar bis auf knapp 1.340 Dollar, kehrte bis Börsenschluss aber wieder auf sein Ausgangsniveau zurück. Kupfer dagegen, das generell als Risikoanlage gilt, zeigte sich ungewöhnlich starker Verfassung. Nach einem Plus von 3,5% am Tag der Wahl zog der Kupferpreis am Folgetag um weitere 3,5% an.

Das lenkte den Blick auf die Metallmärkte, wobei Trumps Pläne aber nur dem Kupferpreis Auftrieb gaben, während sich die anderen Metalle kaum bewegten. Ausgelöst wurde der Höhenflug des Kupferpreises vermutlich durch Umschichtungen spekulativer Finanzinvestoren aus China, die zu einem massiven Aufkauf von Kupfer führten, nachdem die Shanghai Futures Exchange die erforderlichen Sicherheitsleistungen beim Handel mit Futures der anderen Industriemetalle angehoben hatte. Falls die jüngste Kupfer-Rally wirklich nichts als ein „Trump-Trade“ gewesen sein sollte, war die Reaktion überzogen – ein klassischer Fall von Korrelation ohne Kausalität, der aber die Frage aufwirft, wie viel Wirtschaftswachstum diese Kursbewegung vorwegnimmt und ob Trumps Vorhaben diese Markbewegung rechtfertigten könnten.

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