Columbia Threadneedle: Finanzmarkt begrüßt UK-Wahlergebnis

Das Ergebnis der Wahl zum britischen Unterhaus kommentiert Toby Nangle, Leiter des Bereiches Multi Asset in der Region EMEA bei Columbia Threadneedle Investments.

08.05.2015 | 15:19 Uhr

„Das Ergebnis der konservativen Partei bei der gestrigen Parlamentswahl in Großbritannien ist stärker ausgefallen, als wir und der breite Markt erwartet hatten. Der Finanzmarkt, der eine langwierige Phase der Ungewissheit in Anbetracht eines möglicherweise ergebnislosen Resultats befürchtet hatte, hat das Ergebnis begrüßt.

Die Stärke am Aktienmarkt betrifft vor allem Aktien, die nach Ansicht der Investoren im Falle eines Wahlsieges der Labour-Partei unter Druck geraten wären. Dazu gehören Banken, regierungsnahe Dienstleister, Bus- und Zugunternehmen sowie Versorger. Denn dies alles sind Bereiche, deren Geschäft von dem Rahmen abhängt, den die Regierung in Westminster vorgibt.

Britische Staatsanleihen legen angesichts der Aussicht auf eine zügigere Umsetzung der Sparpolitik, die Druck auf die Wirtschaft ausüben dürfte, zu. Denn die Erwartungen, dass die Bank of England die Zinsen  anhebt, werden dadurch gedämpft.

Die anfängliche Stärke des Britischen Pfundes dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die erwartete Unsicherheit hinsichtlich Koalitionsverhandlungen ausbleibt. Das Risiko, das der Sieg der Konservativen mit sich bringt – und zwar in Form weiterer Referenden – liegt offenbar noch zu weit in der Ferne, als dass es Währungshändler aktuell tangiert.

Als nächstes gilt es zu erwägen, welche Risiken das Versprechen der Konservativen hinsichtlich eines EU-Referendums im Jahr 2017 mit sich bringen könnte. Aktuellen Umfragen zufolge nehmen die britischen Wähler vom Wunsch, die EU zu verlassen, Abstand. Aber die Erfahrung mit dem schottischen Referendum zeigt, wie schnell Umfragewerte sich ändern können. Zudem erhöht die Kombination aus einer konservativen Regierung und dem überwältigenden Sieg der SNP in Schottland die Wahrscheinlichkeit eines zweiten schottischen Referendums. 

In unseren Asset-Allocation-Portfolios sind wir bei britischen Aktien übergewichtet. Wir werden die Marktentwicklungen wie immer eng verfolgen, um einzuschätzen, ob diese Positionierung weiterhin angemessen ist.“

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